11. Oktober, 2024

Wirtschaft

Zaghafte Entspannung: Verbraucherpreisinflation verlangsamt sich

Zaghafte Entspannung: Verbraucherpreisinflation verlangsamt sich

Aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamts bestätigen, dass die Verbraucherpreise im September nur um 1,6 Prozent gestiegen sind – ein Anstiegstempo, das seit über drei Jahren nicht mehr so langsam ausfiel. Wesentlich verantwortlich für diese Entwicklung ist der deutliche Rückgang der Energiepreise, wie die Behörde mitteilte. Somit scheinen die Zeiten rasanter Preissprünge vorerst vorbei zu sein, ein Rückgang auf 1,5 Prozent war zuletzt im Februar 2021 zu verzeichnen.

Diese Entspannung der Inflation bietet insgesamt positive Aussichten für die angeschlagene deutsche Wirtschaft und die Verbraucher, die zuletzt unter der Energiekrise und steigenden Lebensmittelkosten gelitten haben. Die Europäische Zentralbank hat im September auf die sinkende Inflation reagiert und den Leitzins zum zweiten Mal in diesem Jahr gesenkt, um Kredite günstiger zu gestalten.

Im Detail sind die Energieprodukte im September um durchschnittlich 7,6 Prozent günstiger als im Vorjahr. Dies betrifft unter anderem Kraftstoffe, Heizöl und Holz, ebenso wie Strom und Erdgas. Im Kontrast hierzu stiegen die Lebensmittelpreise um 1,6 Prozent, wobei Artikel wie Olivenöl und Butter mit Anstiegen von 29,6 bzw. 29,3 Prozent herausstechen. Die Kerninflation ohne Energie und Nahrungsmittel fiel auf 2,7 Prozent, während Dienstleistungen aufgrund hoher Tarifabschlüsse um 3,8 Prozent teurer wurden.

Ökonomen prognostizieren, dass die Inflation in Deutschland zunächst unter zwei Prozent verharren könnte, zum Jahresende jedoch wieder zulegen wird. Der private Konsum bleibt ein Hoffnungsschimmer für die deutsche Wirtschaft, die sich weiterhin in der Rezession befindet. Erst kürzlich hat die Bundesregierung ihre Wachstumsprognose nach unten korrigiert und erwartet für das laufende Jahr eine Schrumpfung der Wirtschaftsleistung um 0,2 Prozent.