Die jüngsten Bemühungen Chinas, den unter Druck geratenen Yuan zu stützen, setzen sich auch am zweiten Tag fort, indem die Zentralbank den täglichen Referenzkurs der gesteuerten Währung anpasste. In einem richtungsweisenden Schritt setzte die People's Bank of China (PBOC) den sogenannten Yuan-Fixing-Kurs auf 7,1966 je Dollar fest. Dieser Wert liegt etwa 359 Pips stärker als der Durchschnitt der Prognosen in einer Bloomberg-Umfrage, während der Unterschied am Vortag sogar 445 Pips betrug – der größte Abstand seit Anfang August.
Ein wesentlicher Grund für den Druck auf den Yuan ist der bisherige Höhenflug des Dollars, angetrieben durch den Wahlerfolg von Donald Trump in den USA. Befürchtungen, dass seine Regierung möglicherweise drastische Zölle von 60 % auf chinesische Waren einführen könnte, welche den chinesisch-amerikanischen Handel erheblich belasten würden, lasten ebenfalls schwer auf der Währung.
Vor den aktuellen Maßnahmen sah sich die PBOC vor allem als passiven Beobachter und hatte bisher kaum proaktive Schritte zur Stützung des Yuan unternommen. Die Mehrheit der befragten Experten in einer Bloomberg-Umfrage ging davon aus, dass Peking möglicherweise eine Schwächung des Yuan in Kauf nehmen könnte, um die Wettbewerbsfähigkeit der chinesischen Exporte zu stärken und die potenziellen Auswirkungen der Zölle abzuschwächen.
Der Fixing-Mechanismus, der Bewegungen des Onshore-Yuan um 2 % auf beiden Seiten begrenzt, ist das von der PBOC am häufigsten genutzte Instrument zur Steuerung der Währung. Kiyong Seong, Chef-Strategie für Asien bei Societe Generale in Hongkong, betont: "Ich glaube nicht, dass die PBOC eine feste Grenze zieht. Es geht mehr um das Tempo als um das Niveau."
Nach dem Fixing legte der Offshore-Yuan kurzzeitig um 0,1 % zu, bevor er sich um den Kurs von 7,2485 je Dollar wieder stabilisierte. Seit Monatsbeginn hat er etwa 1,8 % an Wert verloren.