US-Finanzministerin Janet Yellen nutzt ihre letzte große Ansprache, um Bilanz über die wirtschaftlichen Maßnahmen der Biden-Regierung während der COVID-19-Pandemie zu ziehen. Dabei hebt sie insbesondere die Rolle von Konjunkturhilfen hervor, die entscheidend für das wirtschaftliche Wachstum und die Sicherung Millionen von Arbeitsplätzen waren. In einer Zeit, in der die Inflation global anstieg, konnte die USA diese schneller als andere entwickelte Länder zügeln, so Yellen.
Die von der Regierung Biden eingeführten Maßnahmen wie Stimulus-Schecks oder erweiterte Kindersteuervergünstigungen haben laut Yellen entscheidend dazu beigetragen, die negativen wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie abzumildern. Durch umfassende Zahlungen an Haushalte wurde der Konsum angekurbelt und eine tiefergehende Rezession abgewendet. Vergleichsweise niedrigere Inflationsraten sowie ein herausragend stabiles Beschäftigungsniveau sprechen ihrer Ansicht nach für den Erfolg der ergriffenen Maßnahmen.
Kritiker, die anmerken, dass die Konjunkturmaßnahmen zur Inflation beigetragen hätten, begegnet Yellen mit dem Verweis auf die langfristigen Vorteile. Eine Wirtschaftspolitik, die ausschließlich auf Inflationskontrolle gesetzt hätte, hätte ihrer Meinung nach zu einer wesentlich höheren Arbeitslosenquote und einem signifikanten Rückgang der wirtschaftlichen Leistung geführt.
Gleichzeitig erkennt Yellen den Handlungsbedarf zur weiteren Unterstützung der Mittelschicht an. Sie plädiert für eine moderne Angebotsökonomie, die auf Investitionen in Infrastruktur, Arbeitskräfte und Forschung setzt, statt auf Deregulierung und Steuervergünstigungen für Wohlhabende.