Die Vereinigten Staaten ziehen weitere Maßnahmen in Betracht, um den russischen Rohölmarkt zu beeinträchtigen. Finanzministerin Janet Yellen kündigte an, dass Sanktionen gegen sogenannte "dark fleet" Tanker intensiviert werden könnten, um Russlands Einnahmen und Zugang zu internationalen Ressourcen zu beschränken. Zudem steht ein mögliches Senken der Preisobergrenze für russisches Öl, derzeit bei 60 Dollar pro Barrel, im Raum. Diese Obergrenze verhindert den Zugang zu westlichen Versicherungs- und Seefahrtsdiensten für Ladungen, die diesen Preis überschreiten.
Aktuell wird bereits gegen Tanker vorgegangen, die oberhalb dieser Grenze operieren. Mit nur fünf Wochen bis zu ihrem Ausscheiden aus dem Amt, bleibt es spannend, welche weiteren Maßnahmen Yellen während ihrer Amtszeit noch auf den Weg bringen könnte, um die ukrainische Position im Konflikt gegen Russland zu stärken. Die ebenfalls weiche Marktentwicklung des Ölpreises eröffnet hier neue Möglichkeiten; der Brent-Preis liegt derzeit bei etwa 74,50 Dollar pro Barrel.
Eine gleichermaßen wichtige Front im geopolitischen Ringen ist China. Die Gespräche zwischen US-amerikanischen und chinesischen Finanzvertretern zielen darauf ab, Aktivitäten von Finanzinstituten aufzudecken, die möglicherweise in kriegsbezogenen Transaktionen involviert sind. Yellen schließt nicht aus, einzelne Banken zu sanktionieren, sofern stichhaltige Beweise vorliegen. Warnungen an größere chinesische Banken scheinen bereits Wirkung zu zeigen, da diese wachsam gegenüber möglichen Sanktionen sind, die sie vom Dollar-basierten Handel ausschließen könnten.
Angesichts der bevorstehenden Amtsübernahme von Donald Trump und dessen Skepsis gegenüber den Kosten der US-Unterstützung für die Ukraine, drängt die Biden-Administration darauf, schnellstmöglich Unterstützung zu sichern und den Druck auf Russland aufrechtzuerhalten.