25. November, 2024

Politik

Yamandu Orsi: Der frische Wind aus Uruguay

Yamandu Orsi: Der frische Wind aus Uruguay

In Uruguay läutet der neue Präsident Yamandu Orsi eine Ära der Hoffnung für die Mitte-Links-Fraktion ein. Orsi, einst Geschichtslehrer und Bürgermeister, konnte das konservative Lager überraschend besiegen und erreichte im entscheidenden Wahlgang eindrucksvolle 49,8% für die linke Koalition Frente Amplio. Sein Kontrahent Álvaro Delgado vom regierenden Mitte-Rechts-Nationalpartei musste sich mit 45,9% geschlagen geben.

Orsi, der sich selbst als Verfechter einer "modernen Linken" sieht, möchte die drängendsten Probleme des Landes wie Obdachlosigkeit, Armut und Kriminalität angehen. Gleichzeitig versicherte er den Bürgern, keine radikalen politischen Veränderungen für das Land anzustreben, das für seine Strände, legalen Cannabis-Konsum und stabile Wirtschaft bekannt ist. Seine Unterstützung erhält er nicht nur von der linken Ikone José "Pepe" Mujica, sondern auch aus moderaten Kreisen, die seinen wirtschaftsfreundlichen Ansatz schätzen.

Die Wahl endete in einer freundlichen Atmosphäre, wobei beide Seiten ihr Engagement für eine nationale Zusammenarbeit betonten. Orsi pflegt einen unkomplizierten, volkstümlichen Stil und ist oft mit seinem Hund und einem traditionellen Mate-Tee zu sehen. Obwohl konkret formulierte politische Maßnahmen noch im Dunkeln bleiben, plant er eine verstärkte Kooperation mit Europa im Kampf gegen Drogenkriminalität.

Orsi wird zudem für seine Amtszeit als Bürgermeister von Canelones gelobt, als er Erfolge bei der Anwerbung internationaler Investoren verbuchte. Ein Steueranstieg scheint unter seiner Führung nicht auf der Agenda zu stehen; stattdessen möchte er das Wirtschaftswachstum beschleunigen.