Die diesjährige Geschenksaison kommt mit einer Überraschung, die weder unter den Weihnachtsbaum noch durch den Kamin passt: XXL-Fernseher. Mit einer Bildschirmdiagonale von 97 Zoll und mehr avancieren diese riesigen Bildschirme zu einem großen Hit, da ihre Preise stark gesunken sind und viele Konsumenten nun ihre während der Pandemie gekauften Modelle ersetzen wollen.
Laut der Marktforschungsfirma Circana stellen die Verkäufe dieser gigantischen Bildschirme eine Lichtblick für die TV-Industrie dar, die insgesamt unter stagnierenden Verkaufszahlen leidet. Der US-Elektronikriese Best Buy reagiert auf die steigende Nachfrage, indem er XXL-Fernseher in 70% seiner 940 Filialen anbietet.
Dank fortschreitender Technik und preiswerterer Komponenten- und Produktionskosten sind die Preise für 98-Zoll-Fernseher im Vergleich zum Vorjahr um 53% gefallen. Dies führte zu einem Anstieg der Verkaufszahlen um 877%. Im Vergleich dazu sind die Preise für Fernseher zwischen 75 und 96 Zoll nur um 6% gesunken, bei einem Verkaufsanstieg von lediglich 19%.
Obwohl immer noch kostspielig, bieten XXL-Fernseher ein beeindruckendes Preis-Leistungs-Verhältnis und liegen im Bereich von 1.699 bis 2.999 US-Dollar. Best Buy inklusive Gratislieferung und Installation könnte dem Unternehmen helfen, sich von einer Reihe schlechter Quartale zu erholen, die durch inflationär bedingte Sparmaßnahmen der Konsumenten geprägt waren. CEO Corie Barry erklärt, dass sich Kunden auf hochwertige Produkte konzentrieren, wenn diese notwendig oder technologisch attraktiv sind.
Auch Einzelhändler wie Target, Costco und Walmart führen XXL-Fernseher im Angebot, um die Weihnachtssaison zu nutzen. Diese Entwicklung erinnert an den Boom der 65-Zoll-Modelle, die während der Pandemie reißenden Absatz fanden, als viele Menschen größere und bessere Bildqualität für ihr Zuhause suchten.
Circana-Experte Paul Gagnon sieht in den aktuellen Verkaufstrends eine Parallele zu den früheren Zuwächsen bei den 65-Zoll-Fernsehern und erwartet, dass der Trend zu ultragroßen Fernsehern bis 2025 und darüber hinaus anhalten wird.