Die Kryptowährung XRP, einst ein Star der digitalen Währungen, hat in den letzten Jahren deutlich an Glanz verloren. Derzeit dümpelt der Kurs bei lediglich 0,57 US-Dollar, ein Rückgang von etwa 10 Prozent im laufenden Jahr. Im Vergleich dazu glänzt der Krypto-Leitstern Bitcoin mit einem Plus von satten 40 Prozent im Jahr 2024.
Doch es gibt noch Hoffnung für XRP-Investoren. Es gibt gleich mehrere Gründe, warum sich die Kryptowährung bis Ende des Jahres erholen könnte.
Ein entscheidender Faktor ist, dass die größten rechtlichen und regulatorischen Hürden für XRP inzwischen möglicherweise überwunden sind. Ein fast vier Jahre dauernder Rechtsstreit mit der US-Börsenaufsicht SEC wurde im August abgeschlossen. Zwar muss Ripple Labs, das Unternehmen hinter dem XRP, eine Strafe von 125 Millionen US-Dollar zahlen, aber das ist deutlich weniger als die ursprünglich angedrohten 2 Milliarden US-Dollar.
Dieser rechtliche Ballast war der Hauptfaktor, der den Wert von XRP in den letzten Jahren beeinträchtigt hat. Sollte Ripple tatsächlich künftig keine weiteren Maßnahmen der SEC fürchten müssen, könnten Anleger dies als Signal sehen, vermehrt in XRP zu investieren.
Natürlich hat der zermürbende Rechtsstreit Ripple's Geschäftstätigkeiten in den USA stark beeinträchtigt. Partnerschaften wurden aufgelöst, Kryptowährungsbörsen haben XRP delistet und Ripple war gezwungen, Wachstumschancen im Ausland zu suchen.
Ein weiterer Lichtblick ist die zunehmende internationale Akzeptanz von XRP. Mindestens acht Länder nutzen bereits die Blockchain-Technologie von XRP, um digitale Zentralbankwährungen (CBDCs) zu entwickeln. Diese Zahl könnte auf 30 anwachsen.
Ab 2024 könnten sich auch in den USA neue Geschäftsmöglichkeiten eröffnen, was das Potenzial hätte, den XRP-Kurs erheblich zu steigern. Ripple plant beispielsweise die Einführung eines neuen, an den US-Dollar gekoppelten Stablecoins namens Ripple USD, der auf dem 150-Milliarden-Dollar-Markt der Stablecoins konkurrieren soll. Sollte Ripple USD auch nur einen kleinen Teil des Marktes erobern, könnten die Aussichten für XRP rosiger aussehen.
Zudem hat die Investmentfirma Grayscale die Schaffung eines neuen Investmenttrusts angekündigt, der akkreditierten Investoren den Kauf von XRP ermöglicht. Dies ist besonders bedeutsam, da Grayscale eine führende Rolle bei der Einführung neuer Investmentprodukte für Kryptowährungsanleger spielt. Der Gedanke ist, dass dieser neue Trust ein erster Schritt zur Schaffung eines XRP-ETFs sein könnte. Angesichts des Hypes um die neuen Spot-Bitcoin-ETFs könnte dies für XRP beträchtliche Kapitalzuflüsse bedeuten.
Natürlich besteht weiterhin das Problem der SEC. Wird die Behörde nach einem erbitterten vierjährigen Rechtsstreit mit Ripple tatsächlich einen ETF für XRP genehmigen? Aus Investorensicht wäre das beste Ergebnis die Wahl eines pro-Krypto-Präsidenten in den USA im November und der Ersatz des aktuellen SEC-Chefs Gary Gensler durch jemanden, der kryptofreundlicher ist.
Obwohl alle diese Faktoren das Potenzial haben, den Wert von XRP zu steigern, ist dennoch Vorsicht geboten. Es ist beispielsweise unverständlich, warum der XRP-Kurs nach dem Gerichtsurteil im August nicht in die Höhe schoss, obwohl viele eine Rallye erwartet hatten.
Nichtsdestotrotz könnte XRP für diejenigen, die ihr Krypto-Portfolio diversifizieren möchten, eine interessante Investitionsmöglichkeit sein. Eine kleine Investition heute könnte in den kommenden Jahren große Gewinne bringen.