Der Vorhang fällt für eine neue Ära bei Xiaomi: Das chinesische Unternehmen, bislang vorrangig durch innovative Mobiltelefone und elektronische Gadgets im Bewusstsein der Konsumenten, nimmt nun mit voller Fahrt Kurs auf den boomenden Markt der Elektromobilität. In einer aktuellen Mitteilung via Weibo, dem sozialen Netzwerkgiganten des Landes, kündigte Gründer Lei Jun den 28. März als offiziellen Starttermin für die Auslieferung der brandneuen Elektrolimousine SU7 an.
Dieser Schachzug löste an der Hongkonger Börse sofort positive Reaktionen aus und Xiaomi-Aktien erzielten einen spürbaren Zugewinn. Der Weg in die automobile Zukunft bahnte sich für Xiaomi bereits vor drei Jahren an, als die Ambitionen für das eigene E-Fahrzeug erstmals öffentlich gemacht wurden. Mit einer dezidierten Kooperation mit BAIC, einem etablierten chinesischen Automobilhersteller, hat Xiaomi den SU7 im Dezember der Welt präsentiert.
Dieser strategische Meilenstein von Xiaomi trifft auf einen Markt, der nicht zuletzt durch den Rückzug Apples aus dem Elektroautomobilprojekt ins Gespräch kam. China behauptet indes seinen Stand als globaler Hotspot für Elektrofahrzeuge – eine Arena, in der Giganten wie BYD und Tesla um die Vormachtstellung ringen. Ein wachsendes Heer von neuen, einheimischen E-Automarken mischt mit aggressiven Preismodellen den Markt weiter auf.
Für deutsche Automobilhersteller, die traditionell mit Benzinern in China sehr erfolgreich waren, wird die Lage zunehmend anspruchsvoller. Die chinesischen Elektroautohersteller geben sich nicht mehr nur mit dem heimischen Markt zufrieden, sondern nehmen offenbar mit ihren elektrischen Gefährten auch verstärkt den europäischen und internationalen Markt ins Visier.