Inmitten der anhaltenden Handelskonflikte zwischen den USA, China und Europa hat der chinesische Staatschef Xi Jinping die Gelegenheit ergriffen, internationale Geschäftslenker in der Großen Halle des Volkes in Peking zu empfangen. Der Empfang war prominent besetzt – darunter Siemens-Chef Roland Busch, Mercedes-Chef Ola Källenius und BMW-Chef Oliver Zipse. Nicht zu vergessen war auch der Auftritt von Samsung-Vorsitzendem Lee Jae Yong sowie der bekannte US-Hedgefonds-Manager Ray Dalio.
Xi machte deutlich: „Investitionen in China sind Investitionen in die Zukunft.“ Ausländische Unternehmen stellten einen zentralen Bestandteil der chinesischen Modernisierungsstrategie dar. Insbesondere hat China für Automobilriesen wie Mercedes-Benz und BMW an Bedeutung gewonnen und sich zum größten Absatzmarkt entwickelt.
Diese Begegnungen in Peking stehen im Kontext einer erneuten Charmeoffensive Chinas, mit dem Ziel, ein attraktiverer Standort für ausländische Investitionen zu werden. Die ausländischen Direktinvestitionen sind 2024 dramatisch gefallen und Unternehmen suchen zunehmend nach Alternativen außerhalb Chinas.
Xi hob hervor, dass China den Austausch mit ausländischen Unternehmen fördern und deren Rechte schützen wolle. Er forderte ausländische Firmen auf, ihre Vorbehalte abzulegen und die Chancen der chinesischen Marktdynamik auszuloten. Am Wochenende war auch von Ministerpräsident Li Qiang zu hören, der Chinas Erfolge in der Künstlichen Intelligenz lobte und weitere Marktöffnungen versprach.
Deutsche Autobauer sehen sich durch die Konkurrenz aus Fernost und eine schwächelnde Binnennachfrage unter Druck gesetzt. Partnerschaften mit chinesischen Technologiegrößen wie Alibaba sollen helfen, die Wettbewerbsfähigkeit zu wahren. Die Handelsspannungen mit den USA und Zollproblematiken könnten China dazu bewegen, seine wirtschaftlichen Beziehungen zu Europa auszuweiten, obwohl dort ebenfalls Spannungen bestehen.
Das Thema Überkapazitäten und Zölle wird vermutlich auch bei den Verhandlungen des EU-Handelskommissars Maros Sefcovic in Peking eine Rolle spielen. Im Vorfeld forderte die EU-Handelskammer in China, dass die Schwierigkeiten europäischer Unternehmen, insbesondere das Handelsdefizit und der Zugang zu öffentlichen Ausschreibungen, adressiert werden.