24. November, 2024

Politik

Xi Jinping setzt diplomatische Charmeoffensive fort

Xi Jinping setzt diplomatische Charmeoffensive fort

Chinas Präsident Xi Jinping hat auf einer Reihe globaler Gipfeltreffen, beginnend mit der APEC in Peru bis hin zum G20-Gipfel in Brasilien, eine diplomatische Offensive gestartet. In einer Welt, die nun von Donald Trump als wiedergewähltem Präsidenten der USA geprägt wird, verfolgt Xi eine Strategie, die sich von Trumps "America First"-Ansatz absetzen soll. Er positioniert sich als verlässlicher Fürsprecher einer multilateralen globalen Handelsordnung. Diesmal zeigen sich chinesische Diplomaten kooperativer und sind darum bemüht, einen breiteren Konsens zu schaffen, wie Organisatoren und Verhandlungspartner berichten. Diese Annäherung ist für China von großer Bedeutung, da das Land auf die Herausforderungen eines erneut durch Trump geführten Weißen Hauses vorbereitet sein muss. Chinas Wirtschaft wurde unter anderem durch eine schwere Immobilienkrise in Mitleidenschaft gezogen, was zu einer erhöhten Verwundbarkeit geführt hat. Besonders stark sucht China den Schulterschluss mit dem Globalen Süden. Die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua lobte den G20 für die Aufnahme der Afrikanischen Union als Mitglied, ein Zeichen dafür, dass die Stimme des Globalen Südens nicht nur gehört, sondern in handfesten Einflüssen übersetzt werden muss. China strebt danach, seine führende Rolle in diesen Regionen auszubauen, in denen die USA aufgrund der begrenzten Investitionen bislang zurückgeblieben sind. Sunny Cheung von der Jamestown Foundation betont, dass Xi mit seiner Botschaft China als stabileren und vernünftigeren Partner präsentieren möchte. Diese Haltung steht im Kontrast zur vermeintlichen Unberechenbarkeit der USA, besonders wenn es um mögliche Handels- und Zollpolitik aus Washington geht. Trump hat gedroht, Zölle von über 60 % auf chinesische Importe zu erheben. Prognosen zufolge könnten die Vereinigten Staaten Zölle von fast 40 % umsetzen, was das Wachstum in Chinas Wirtschaft um einen Prozentpunkt verringern könnte. Doch obwohl chinesische Diplomaten privat zugeben, dass Entwicklungsländer diesen Verlust nicht ausgleichen können, setzt Xi auf eine Erweiterung von BRICS und die Verbesserung der Beziehungen zu asiatischen Nachbarn wie Indien, Japan und Australien.