Die Beziehung zwischen Donald Trump und Xi Jinping wird als eine der wichtigsten für den neuen US-Präsidenten beschrieben. Xi, der bekannte chinesische Staatsführer, wird in zwei kürzlich veröffentlichten Büchern als vielschichtige Persönlichkeit dargestellt, die sowohl von persönlichem Trauma als auch von ideologischen Überzeugungen geprägt ist. Der US-Präsident, der seine Amtseinführung für den 20. Januar geplant hat, könnte von dieser umfassenden Lektüre profitieren, um den führenden chinesischen Politiker besser zu verstehen.
Michael Sheridan beleuchtet in "The Red Emperor" die entscheidenden Momente in Xis Leben, darunter die dramatischen Erlebnisse während der Kulturrevolution, die seinen prägenden Einfluss auf Xis späteren Führungsstil verdeutlichen. Xi, der unter den harten Bedingungen der "struggle sessions" litt, musste sich schon in jungen Jahren gegen die Übergriffe der kommunistischen Autoritäten behaupten. Ein bedeutender Abschnitt beschreibt sogar, wie seine eigene Mutter aus Angst um das Wohlergehen der Familie gezwungen war, ihn bei seiner Flucht an die Behörden zu verraten.
Währenddessen untersucht Kevin Rudd in "On Xi Jinping" Xi's ideologische Wandlung seit seinem Machtantritt im Jahr 2012. Er legt dar, dass Xi's politisches Denken als "Marxistischer Nationalismus" beschrieben werden kann, wobei chinesische Politik, Wirtschaft und Außenpolitik deutliche Wandlungen durchlebt haben. Besonders der Fokus auf Zentralisierung, staatlich geführte Unternehmen und eine nationalistisch geprägte Außenpolitik werden hierbei hervorgehoben.
Sheridan zeichnet ein lebendiges Bild davon, wie Xis Jugend durch die politischen Verwerfungen seiner Zeit geprägt wurde, als sein Vater Xi Zhongxun in Ungnade fiel und beide von der Partei ausgestoßen wurden. Xi's Rückkehr in die politischen Reihen brachte ihm Einsicht in die Unbeständigkeit von Macht und Loyalität.
Die Dramatik in Xis politischer Karriere wird durch den Fall von Zhou Yongkang unterstrichen, der aufgrund schwerer Korruption zu lebenslanger Haft verurteilt wurde. Dieser symbolträchtige Purge demonstriert den Einfluss und die Zielstrebigkeit, mit der Xi Jinping seine Führungsrolle ausfüllt.
Kurz gesagt, Xi sieht sich als Schlüsselfigur zur Etablierung einer neuen Ära chinesischer Vorherrschaft und wird alles in seiner Macht Stehende tun, um dieses Ziel zu erreichen. Die amerikanische Führung unter Trump wird gut daran tun, diesen Kontext zu berücksichtigen.