18. Oktober, 2024

Wirtschaft

X bevorzugt Konservativismus – neue Gerichtsklauseln in den Nutzungsbedingungen

X bevorzugt Konservativismus – neue Gerichtsklauseln in den Nutzungsbedingungen

Das soziale Netzwerk X, früher bekannt als Twitter, hat seine Nutzungsbedingungen aktualisiert und legt nun fest, dass Rechtsstreitigkeiten von Nutzern ausschließlich vor einem Bundesgericht in Texas verhandelt werden sollen. Besondere Aufmerksamkeit erregt dabei das US-Bezirksgericht im Northern District of Texas, das bereits bekannt ist für seine konservative Rechtsprechung. Diese juristische Vereinbarung tritt am 15. November in Kraft und erregt Aufsehen, da X nicht in dem betreffenden Bezirk angesiedelt ist. Nach dem Umzug von San Francisco hat die Plattform ihren Hauptsitz nun im texanischen Bastrop, das im Western District liegt. Dieser geriet bisher mit deutlich weniger richterlichen Ernennungen durch Republikaner ins Blickfeld als der Northern District. Letzterer Bezirk ist besonders bei konservativen Aktivisten ein bevorzugter Ort, um rechtliche Schritte gegen die Politik des demokratischen Präsidenten Joe Biden einzuleiten. Dies hat insbesondere bei demokratischen Gesetzgebern den Ruf des „Richterschoppings“ hervorgebracht. Als Reaktion erklärte Stephen Vladeck, Rechtsprofessor an der Georgetown University, die Änderungen der Nutzungsbedingungen könnten kaum unabhängig von dieser Strategie gesehen werden. Während X auf Nachfrage keinen Kommentar abgab, zeigt sich doch ein klarer Trend: Elon Musk, der Reichste Mann der Welt und bekennender Unterstützer des früheren republikanischen Präsidenten Donald Trump, hat gemeldet, dass er sich verstärkt konservativen Anliegen zuwendet. Interessanterweise hat das Northern District bereits zwei Klagen von X angenommen. Darunter eine gegen Media Matters, ein liberales Wachhundnetzwerk, das behauptete, Anzeigen auf X seien neben nazistischen Inhalten platziert worden. Diese Klage soll nächstes Jahr in Fort Worth verhandelt werden. Die Klagen wurden zuerst Richter Reed O'Connor zugeteilt, bekannt für das einstige Urteil gegen das Obamacare-Gesetz. O'Connor, dessen parteipolitische Ernennung durch den republikanischen Präsidenten George W. Bush erfolgte, lehnte bisher Rückzüge von der Media Matters-Klage ab, obwohl Interessenkonflikte gemeldet wurden.