Anlässlich des 35. Jahrestags des Berliner Mauerfalls hat Alexander Graf Lambsdorff, Deutschlands Botschafter in Moskau, in einer beeindruckenden Ansprache die historische Rolle Russlands bei der deutschen Wiedervereinigung hervorgehoben. Vor einem beeindruckenden Publikum von über 1.000 Gästen in der russischen Hauptstadt appellierte er eindringlich an Russland, den aktuellen Krieg gegen die Ukraine zu beenden. „Der Schlüssel zum Frieden liegt einmal mehr hier in Moskau“, betonte Lambsdorff eindringlich und verwies auf die Bedeutung dieser Entscheidung für die Menschlichkeit, den europäischen Frieden und das Wohl der internationalen Staatengemeinschaft.
In seiner Rede erinnerte der Diplomat an die entscheidende Rolle, die die Sowjetunion—der rechtliche Vorgänger Russlands—bei der Wiedervereinigung Deutschlands spielte. Damals hatten Ost und West gemeinsam einen bedeutenden Beitrag zur Beendigung eines gefährlichen geopolitischen Konflikts geleistet und so die Grundlage für eine von vielen bewunderte Friedensordnung in Europa geschaffen. Lambsdorff drückte den Wunsch aus, zu dieser Ordnung zurückzukehren, insbesondere im Angesicht der aktuellen Auseinandersetzungen in der Ukraine.
Obwohl hochrangige Repräsentanten der Bundesregierung mittlerweile die offiziellen Kontakte zu Moskau abgebrochen haben, nutzt Lambsdorff jede Gelegenheit, um öffentlich gegen den Krieg in der Ukraine Stellung zu beziehen. Die deutsche Botschaft betont immer wieder, dass wichtige Wendepunkte wie das Ende des Kalten Krieges ohne Moskaus Mitwirkung nicht möglich gewesen wären—ein Gedanke, der gerade an Tagen wie dem Gedenken an den Mauerfall an Bedeutung gewinnt.