Die FTI Touristik GmbH, die Spitze der FTI Group und Europas drittgrößter Reisekonzern, hat offiziell Insolvenz angemeldet.
Die Folgen dieser finanziellen Schieflage treffen sowohl Reisende als auch das Unternehmen hart. Buchungen für Reisen, die noch nicht angetreten wurden, stehen ab morgen auf der Kippe, was viele Urlaubspläne kurzfristig durchkreuzt.
„Derzeit wird mit Hochdruck daran gearbeitet, dass die bereits angetretenen Reisen auch planmäßig beendet werden können“
Der eingeleitete Insolvenzantrag markiert einen dramatischen Wendepunkt für den einst florierenden Reiseriesen, der sich nun mit einer unsicheren Zukunft konfrontiert sieht.
Staatliche Unterstützung bleibt aus: Keine weiteren Rettungsanker
Nachdem FTI während der Corona-Krise bereits 595 Millionen Euro aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds erhalten hatte, schien eine Erholung in Sicht.
Doch eine signifikante Verschlechterung der Buchungslage und die Forderung der Lieferanten nach Vorkasse führten zu einem unüberbrückbaren Liquiditätsengpass.
Ein geplanter Rettungsdeal mit einem US-Investorenkonsortium scheiterte ebenfalls, da die benötigten Genehmigungen nicht rechtzeitig erteilt wurden und der deutsche Staat sich gegen weitere Finanzhilfen entschied.
Reisesicherungsfonds als Rettungsanker für Verbraucher
Inmitten der Insolvenz von FTI kommt der 2021 eingeführte Deutsche Reisesicherungsfonds zum Einsatz, der Reisenden bei der Erstattung von Vorauszahlungen und der Organisation von Rücktransporten helfen soll.
Dieser Fonds wurde nach der Insolvenz von Thomas Cook ins Leben gerufen und soll sicherstellen, dass Urlauber nicht auf den Kosten sitzen bleiben, wenn ein Reiseveranstalter ausfällt.
Erholungstendenzen zunichte gemacht
Trotz eines Umsatzanstiegs um 10 Prozent im Geschäftsjahr 2022/2023 und einem positiven Ertrag konnte die FTI Group die Krise letztendlich nicht abwenden.
Die Insolvenz unterstreicht die anhaltenden Herausforderungen, mit denen die Reisebranche konfrontiert ist – eine Branche, die von der Pandemie hart getroffen wurde und sich nur langsam erholt.
Zukunft von 11.000 Mitarbeitern ungewiss
Die Insolvenz wirft Fragen nach der Zukunft der rund 11.000 Beschäftigten von FTI auf. Diese Entwicklung stellt nicht nur für die Mitarbeiter, sondern auch für die gesamte europäische Reiseindustrie einen herben Schlag dar.
Die Branche, die erst beginnt, sich von den tiefen Einschnitten der Corona-Krise zu erholen, steht vor weiteren großen Herausforderungen.