Wunder im Atlantik: Ein kleines Leben beginnt auf hoher See

Auf hoher See und unter ungewöhnlichen Umständen wurde jüngst ein besonderes Wunder des Lebens auf einem überladenen Migrantenboot in Richtung der Kanarischen Inseln geboren. Der spanische Rettungsdienst veröffentlichte ein Bild des neugeborenen Jungen, seiner Mutter und zahlreicher weiterer Migranten, die auf dem dichtbesetzten Boot zusammengeschmiegt waren. Das Boot wurde erstmals nahe der Insel Lanzarote gesichtet, just am Festtag der Heiligen Drei Könige, einem Feiertag in Spanien, an dem Kinder traditionell Geschenke erhalten. Als das Rettungsschiff die Küste erreichte, fand es die Mutter und das Neugeborene bei guter Gesundheit vor. Insgesamt befanden sich 60 Personen an Bord, darunter 14 Frauen und vier Kinder. Kapitän Domingo Trujillo, der das Rettungsschiff leitete, berichtete dem Sender TVE, man habe von einer schwangeren Frau an Bord gewusst, doch überraschend sei das völlig nackte Neugeborene, das erst vor wenigen Minuten, circa 10 bis 20, das Licht der Welt erblickt hatte. Die Mutter lag zu diesem Zeitpunkt auf dem Bootsdeck, während das Baby von einer anderen Person gehalten wurde. Trujillo schilderte weiter, wie er das Kind behutsam an seine Brust nahm, um es zu beruhigen. Der medizinische Rat an Bord empfahl, Mutter und Kind zu ihrem Schutz per Hubschrauber in ein Krankenhaus zu bringen. Alvaro Serrano Perez, der Kommandant des Helikopters, äußerte gegenüber Reuters: "Am Tag der Heiligen Drei Könige war dies das beste Geschenk, das wir erhalten konnten." Der Anstieg an Migranten aus Mali, Senegal und Marokko stellt die kanarischen Inseln vor erhebliche Herausforderungen. Laut neuesten Angaben des Innenministeriums stellt das Archipel mit 46.843 Ankünften im Jahr 2024 einen Allzeit-Jahresrekord auf und beherbergt damit 73% der irregulären Migration nach Spanien.