01. Oktober, 2024

Politik

Wuhledar im Fokus: Russische Truppen dringen weiter vor

Wuhledar im Fokus: Russische Truppen dringen weiter vor

Russische Truppen sind in jüngsten Kämpfen intensiv in die ostukrainische Bergarbeiterstadt Wuhledar vorgedrungen. Der Gouverneur des Donezker Gebiets, Wadym Filaschkin, berichtete einem ukrainischen Nachrichtensender von heftigen Gefechten innerhalb der Stadtgrenzen. Aufgrund der unsicheren Lage ist es nahezu unmöglich geworden, humanitäre Hilfe zu leisten. Russische Einheiten stehen kurz davor, das Stadtzentrum zu erreichen. Von den ursprünglich knapp 15.000 Einwohnern der Stadt verbleiben lediglich 107 im Stadtgebiet. Alle Kinder und Jugendliche wurden zeitgerecht in Sicherheit gebracht.

Seit über zweieinhalb Jahren verteidigt die Ukraine ihr Territorium gegen die russische Invasion. Wuhledar, eine Kleinstadt, ist seit 2022 ein Frontgebiet und Schauplatz zahlreicher Konflikte. Die russische Armee erlitt dort bei mehreren gescheiterten Angriffen erhebliche Verluste. In den vergangenen Tagen gelang es den russischen Truppen jedoch, die zur Festung ausgebaute Stadt zu umzingeln und vom Osten wie Westen her zu bedrohen. Militärbeobachter prognostizieren eine baldige Einnahme der Stadt durch russische Kräfte.

Gleichzeitig meldete das russische Militär die Eroberung zweier weiterer Ortschaften. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau sei Wyschnewe im Gebiet Charkiw nahe der Grenze zur Region Luhansk eingenommen worden. Der ukrainische Generalstab widerspricht jedoch und berichtet von abgewehrten Angriffen in diesem Bereich. Zudem erklärte Moskau das Dorf Krutyj Jar im Donezker Gebiet als unter russischer Kontrolle stehend. Zwar hatten ukrainische Militärbeobachter bereits seit Tagen von russischer Kontrolle über den Ort gesprochen, doch dauern die Kämpfe dort weiterhin an, so der Bericht des ukrainischen Generalstabs.

Die russischen Truppen setzen ihren Vormarsch in der Ostukraine seit Monaten fort. Die Lage verschlechterte sich zunehmend nach dem ukrainischen Vorstoß ins russische Grenzgebiet Kursk im August und der daraufhin erfolgten Verlegung mehrerer Brigaden aus der Ostukraine. Seitdem fielen mehrere Kleinstädte an die russischen Kräfte.