18. September, 2024

Wirtschaft

Workday: Starker Sommer, schwächelnde Abos?

Workday: Starker Sommer, schwächelnde Abos?

Workday erlebte einen beeindruckenden Spätsommer am Markt. Seit der Veröffentlichung seiner Ergebnisse für das zweite Quartal des Geschäftsjahres 2025 Ende August stiegen die Aktien enorm, obwohl ein entscheidendes Maß nicht den Erwartungen entsprechen dürfte.

Das zentrale Thema ist das Abonnement-Geschäft

Das Abonnement-Geschäft – ein wichtiger Umsatztreiber für Workday – soll im dritten Quartal knapp unter der Marke von 2 Milliarden US-Dollar liegen. Während dieses Ziel greifbar scheint, enttäuscht es leicht, dass man nicht davon ausgeht, es zu übertreffen.

Abonnement-Einnahmen sind essenziell für Workday. Das Unternehmen bietet eine Vielzahl an Finanz- und Personalsoftwarelösungen im Abonnement an – ein gängiges Modell in der Tech-Branche. Glücklicherweise wuchsen die Einnahmen aus Abonnements stetig. Im zweiten Quartal des Geschäftsjahres überschritten sie erstmals 1,9 Milliarden US-Dollar, ein Anstieg um 17 % im Jahresvergleich.

Investoren sollten sich jedoch auf bescheidenere Wachstumsraten einstellen. Die Prognose für das aktuelle Quartal entspricht einem erwarteten Wachstum von 16 %, was unter dem Anstieg des zweiten Quartals und dem 19-prozentigen Zuwachs des Geschäftsjahres 2024 liegt. Rückläufiges Umsatzwachstum ist nie gern gesehen, aber entscheidend sind die Gewinnzahlen. Workday hob seine Prognose für den Non-GAAP-Betriebsmarge dieses Geschäftsjahres leicht auf 25,5 % an und erhöhte die Schätzungen für 2026 und 2027 deutlich auf 30 %.

Große Kunden und hohe Potenziale

Der Rückgang der Wachstumsrate hat mehrere Ursachen. Viele Unternehmen zeigen sich angesichts makroökonomischer Ängste vorsichtiger beim IT-Ausgaben. Die Sorge über schlechter als erwartet ausgefallene Arbeitsmarktdaten im August könnte bald auch die Wirtschaft treffen und dazu führen, dass Manager sparsam werden.

Workday sucht nach Wegen, die Gewinnmargen zu erweitern – wohl die richtige Strategie für ein Unternehmen, das seine starke Wachstumsphase verlassen hat. Durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) sollen interne Prozesse optimiert und das Produktportfolio verbessert werden. Dies könnte sowohl Kosten senken als auch das Angebot verbessern.

Als Anleger würde ich mir keine Sorgen um die Zukunft von Workday machen. Das Unternehmen verfügt über ein attraktives Produktangebot, wie die namhaften Kunden AT&T, Shake Shack, Abbott Laboratories und Comcast bestätigen.

Der abonnementbasierte Geschäftsansatz bewährt sich, denn Workday erzielte zuletzt einen jährlichen Cashflow von über 1,9 Milliarden US-Dollar – eine fast 50-prozentige Verbesserung gegenüber dem Vorjahr. Das auf künftige Gewinne berechnete Kurs-Gewinn-Verhältnis mag mit 37 hoch erscheinen, aber das Unternehmen liefert weiterhin zweistellige Wachstumszahlen. Analysten prognostizieren für dieses Jahr einen Gewinnsprung von 20 % pro Aktie.

Sicher, Investoren hoffen auf einen baldigen Eintritt in den "2 Milliarden US-Dollar"-Club. Doch Workday scheint auf dem richtigen Weg zu sein und steht wohl vor vielen Jahren zufriedenstellenden Wachstums. Ein Investment in diese Aktie wäre ernsthaft zu erwägen.