Die britische Wettbewerbsbehörde hat kürzlich bekannt gegeben, dass sie ihre vorläufigen Ergebnisse zur laufenden Untersuchung im Bereich Cloud Computing erst im Januar vorlegen wird, statt wie ursprünglich geplant noch in diesem Monat. Der Zeitplan für den endgültigen Bericht bleibt dagegen unverändert, mit einer Frist bis Juli 2025. Im Fokus der Untersuchung steht insbesondere der dominierende Einfluss von Amazon AWS, Microsoft Azure sowie der Google Cloud Platform auf dem Markt. Ausgelöst wurde das Verfahren durch Bedenken der Medienaufsicht Ofcom, die argumentiert, dass Gebühren für Datenübertragungen, Volumenrabatte und andere Marktpraktiken Kunden daran hindern könnten, den Anbieter zu wechseln oder mehrere Anbieter parallel zu nutzen. Die CMA untersucht ebenfalls die Softwarelizenzierungspraktiken von Microsoft, insbesondere im Hinblick auf Windows Server und Microsoft 365 auf konkurrierenden Cloud-Plattformen. Vor diesem Hintergrund sieht sich der US-Technologieriese einer Klage in Großbritannien gegenüber, eingereicht von der Wettbewerbsjuristin Maria Luisa Stasi. Sie fordert eine Entschädigung in Höhe von über einer Milliarde Pfund für britische Unternehmen und Organisationen. Begleitet wird diese Entwicklung von einer Untersuchung der Federal Trade Commission in den USA, die Microsofts Lizenzverträge im Visier hat. Hier stehen Vorwürfe im Raum, dass der Software-Gigant möglicherweise seine Marktmacht im Bereich Produktivitätssoftware missbrauche, um Kunden von einem Wechsel weg von seinem Azure Cloud Service abzuhalten.