Der Halbleiterhersteller Wolfspeed hat überraschend seinen CEO Gregg Lowe abgelöst. Diese Entscheidung fiel ohne Angabe von Gründen inmitten der Herausforderungen, die der schwächelnde Markt für Elektrofahrzeuge mit sich bringt. Erfreulicherweise konnte die Aktien des in Durham, North Carolina, ansässigen Unternehmens infolgedessen einen Anstieg von rund sechs Prozent verzeichnen.
Das Unternehmen sieht sich jedoch mit Fertigungsproblemen in seiner Fabrik konfrontiert, die nun geschlossen werden soll. Zudem kämpft Wolfspeed mit einer rückläufigen Nachfrage aus den Industriezweigen Energie und Industrie. Analysten von Charter Equity Research sehen im aktuellen Umfeld und aufgrund von Wolfspeeds bestehendem Restrukturierungsplan sowie der reduzierten Kapitalausgaben für das Geschäftsjahr 2025 kaum Möglichkeiten, den Aktienkurs zu beleben – außer durch einen vollständigen Unternehmensverkauf.
Der Spezialist für Siliziumkarbid-Chips, die energieeffizienter als herkömmliches Silizium sind, bedient namhafte Kunden wie General Motors und Mercedes-Benz. Auf dem Börsenparkett lief es bislang in diesem Jahr jedoch nicht rund: Die Aktien von Wolfspeed sind um etwa 85 Prozent eingebrochen und bleiben damit weit hinter dem S&P 500 sowie dem Philadelphia Semiconductor Index zurück.
Mit der Neubesetzung von Thomas Werner als geschäftsführenden Vorsitzenden beginnt die Suche nach einem permanenten neuen CEO. In einem kürzlichen Bericht kündigte das Unternehmen Quartalszahlen unterhalb der Erwartungen der Wall Street an und plant Restrukturierungsaufwendungen in Höhe von 174 Millionen Dollar für die Schließung einer Einrichtung. Außerdem sollen 20 Prozent der Belegschaft entlassen werden. Ein geplantes Werk in Ensdorf, Deutschland, wurde angesichts der schleppenden Einführung von Elektrofahrzeugen in Europa bereits auf Eis gelegt.