24. Oktober, 2024

Wirtschaft

Wolfspeed-Chipfabrik in Saarland vor unbestimmter Zukunft

Wolfspeed-Chipfabrik in Saarland vor unbestimmter Zukunft

Der US-amerikanische Chiphersteller Wolfspeed hält weiterhin an Ensdorf im Saarland als bevorzugtem Standort für eine geplante Chipfabrik fest. Im Zuge einer möglichen Erholung der Nachfrage nach Elektrofahrzeugen soll eine Expansion in Europa vorangetrieben werden. Wolfspeed, ansässig in Durham, North Carolina, bestätigte dies gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Anfang 2023 wurden ambitionierte Pläne für eine Großinvestition in Höhe von 2,7 Milliarden Euro bekannt gegeben, um auf dem Gelände eines ehemaligen Kohlekraftwerks in Ensdorf eine Produktionsstätte für Siliziumkarbid-Halbleiter zu errichten. Diese Technologie gilt als wegweisend für schnell aufladende und effiziente Elektrofahrzeuge. Doch zunächst sind die Pläne auf Eis gelegt. Aufgrund einer langsameren Marktentwicklung hat Wolfspeed bekanntgegeben, dass die aktuellen Produktionskapazitäten in den USA ausreichen, um die derzeitige Kundennachfrage zu decken. Dies hat zur Folge, dass die Pläne für den Bau der Fabrik in Ensdorf vorerst zurückgestellt werden. Die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger bezeichnete die Verschiebung als einen Rückschlag für die Region, da sie einen wesentlichen Bestandteil des Strukturwandels im Saarland darstellte. Die Herausforderungen auf dem Markt für Elektromobilität in Deutschland und Europa seien offensichtlich. Bereits im Juni war bekannt geworden, dass sich der Baubeginn bis ins Jahr 2025 verzögern könnte. Wolfspeed hatte ursprünglich den Wunsch geäußert, den Bau zügig zu starten. Gespräche mit der deutschen Bundesregierung, den Landesbehörden und ZF Friedrichshafen über die Verzögerungen werden fortgeführt. ZF, das mit 170 Millionen Euro an dem Projekt beteiligt sein wollte, bedauerte die Entscheidung, zeigte jedoch Verständnis angesichts der gegenwärtigen Marktlage.