07. Juli, 2024

Politik

Wolfsgruß von Demiral sorgt für Konsequenzen

Wolfsgruß von Demiral sorgt für Konsequenzen

Fußballrechtlich scheint der Fall um Demiral klar: Ein Ausschluss für die restliche Europameisterschaft wäre die einzig angemessene Maßnahme. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass vergleichbare Vorfälle mit harten Strafen belegt wurden. So erhielt der kroatische Spieler Josip Simunic 2013 eine Sperre von zehn Spielen für die Nutzung des faschistischen Ustascha-Grußes. Ähnlich erging es dem Franzosen Nicolas Anelka, der 2014 für fünf Spiele gesperrt wurde, nachdem er den Quenelle-Gruß, eine Art umgekehrter Hitlergruß, zeigte. Und erst während der aktuellen Vorrunde wurde ein albanischer Spieler wegen serbenfeindlicher Gesänge verurteilt.

Demirals "Graue-Wölfe"-Geste muss in diese Reihe gestellt werden. Besonders in Deutschland ist es unerlässlich, dass jegliche Form von Rechtsextremismus - ob national oder international - strafrechtlich verfolgt wird. Denn Demiral erweist den vielen Deutsch-Türken, die die Erfolge ihrer Mannschaft friedlich feiern, einen schlechten Dienst. Sie dürfen nicht pauschal unter einen Generalverdacht des Nationalismus gestellt werden.

Es bleibt zu hoffen, dass die politischen Versprechen zum Verbot solcher Gesten nicht nur leere Worte bleiben und konsequent in die Tat umgesetzt werden.