Im Schatten der Turbulenzen bei Volkswagen formiert sich Widerstand: Betriebsrat und IG Metall schlagen nun mit einem eigenen Konzept zurück und präsentieren ihre Vision für die Zukunft des Autobauers. Betriebsratschefin Daniela Cavallo und IG-Metall-Bezirksleiter Thorsten Gröger haben angekündigt, ihre Eckpunkte für einen neuen Pfad des Unternehmens vorzustellen. Dieser Schritt kommt genau einen Tag vor der entscheidenden Tarifrunde in Wolfsburg und könnte die Gespräche entscheidend beeinflussen.
Cavallo und Gröger kritisieren seit September die unzureichenden Zukunftspläne des Konzerns und fordern eine klare Strategie, die die Interessen der Belegschaft wahrt. „Wir müssen an vielen Stellschrauben drehen, um die Kosten zu senken, ohne unsere Standorte zu riskieren“, betont Cavallo. Der neu vorgestellte Plan soll genau das gewährleisten: eine langfristige Absicherung von Standorten, Auslastung und Beschäftigung – ohne radikale Maßnahmen wie Lohnkürzungen oder Entlassungen, die bei VW bislang im Raum stehen.
Der sogenannte "Masterplan 2025 - 2030 - 2035" von Cavallo zielt auf eine Stärkung der Produktionslinien und technologischen Führerschaft ab. Vor allem drängt Cavallo auf ein schnelles und günstiges Elektro-Einstiegsmodell, das den Markt begeistern soll. Zudem sollte sich Volkswagen auf die Kernmarke konzentrieren und interne Prozesse verschlanken, um Doppelarbeiten zu vermeiden. „Unsere Komplexität muss runter“, fordert Cavallo und sieht in strategischen Investitionen, auch in Krisenzeiten, den Schlüssel für eine nachhaltige Zukunft des Konzerns.