23. November, 2024

Immobilien

Zu wenig gebaut? Zahlen sprechen dagegen!

Neue Studie fordert Umdenken: Der Wohnungsmangel weniger dramatisch als angenommen.

Zu wenig gebaut? Zahlen sprechen dagegen!
Trotz Bauziel-Verfehlungen: Neue Studie zeigt, Wohnungsnot könnte ein Mythos sein.

Inmitten der aufgeheizten Debatte um Deutschlands Wohnraummangel bringt eine frische Studie von Empirica Regio Licht ins Dunkel.

Während Schlagzeilen regelmäßig eine düstere Vision von unaufhaltsam steigenden Mieten und einem akuten Mangel an Wohnraum zeichnen, legt die jüngste Analyse eine andere Realität nahe.

Die Studie deutet darauf hin, dass der Abstand zwischen der künftigen Nachfrage nach Wohnungen und den tatsächlich geplanten Neubauten womöglich deutlich kleiner ist, als bisher befürchtet.

Der Mythos des Wohnungsmangels

Trotz Warnungen vor einem drastischen Einbruch beim Wohnungsneubau und Vorhersagen einer eskalierenden Knappheit, skizziert die Studie ein überraschendes Bild: Die jährliche Neubaunachfrage liegt deutlich unter der politischen Zielmarke von 400.000 Wohnungen, mit Prognosen, die zwischen 130.000 und 210.000 schwanken. Angesichts der tatsächlichen Neubauprojekte erscheint der vorhergesagte Mangel in einem neuen Licht.

Eine Frage der Nachfrage, nicht des Bedarfs

Ein zentraler Punkt der Studie ist die Unterscheidung zwischen Nachfrage und Bedarf. Empirica Regio fokussiert auf die tatsächliche Neubaunachfrage, die nicht zwangsläufig den gesamten Bedarf widerspiegelt.

Viele Haushalte haben ihre Wohnsituation bereits angepasst, sind ins Umland gezogen und suchen nicht aktiv nach neuem Wohnraum. Diese Verschiebung bedeutet, dass der Neubaubedarf möglicherweise überschätzt wurde.

Regionale Unterschiede im Fokus

Die Studie unterstreicht, dass nicht jeder Neubau dort entsteht, wo er am dringendsten benötigt wird. In manchen Regionen, besonders in schrumpfenden Gebieten, mangelt es an passendem Wohnraum, obwohl grundsätzlich genug Wohnungen verfügbar sind. Dies führt zu einem scheinbaren Widerspruch: Ein Überangebot an Wohnraum in einigen Gebieten bei gleichzeitiger Knappheit in anderen.

Soziale Herausforderungen bleiben

Die entscheidende Frage, die die Studie aufwirft, ist nicht nur, wie viele Wohnungen gebaut werden, sondern auch, ob der Neubau bezahlbaren Wohnraum für breite Bevölkerungsschichten schafft.

Empirica Regio weist darauf hin, dass möglicherweise über die prognostizierte Nachfrage hinaus gebaut werden muss, um die Wohnkosten zu senken. Alternativ könnten Subventionen bestehende Wohnungen erschwinglicher machen.