02. Januar, 2025

Grün

Wohnkosten unter der Lupe: BUND und Mieterbund fordern Entlastung für Mieter bei Sanierungen

Wohnkosten unter der Lupe: BUND und Mieterbund fordern Entlastung für Mieter bei Sanierungen

Im aktuellen Diskurs um die sozial gerechte Gestaltung des Klimaschutzes im Gebäudesektor melden sich der Bund für Umwelt und Naturschutz und der Deutsche Mieterbund zu Wort. Ihr Appell richtet sich an eine fairere Lastenverteilung bei energetischen Modernisierungen. Im Detail plädieren sie für eine Reduktion der Modernisierungsumlage von acht auf drei Prozent, um exzessive Mietsteigerungen nach Sanierungen zu unterbinden. Diese Maßnahme würde Mieter vor unverhältnismäßigen Kostenaufschlägen schützen.

Parallel dazu setzen sich die Verbände für eine Aufstockung der Fördermöglichkeiten für Vermieter ein, um tiefgreifende, umweltfreundliche Modernisierungen attraktiver zu machen. Ihre Idee: Vermieter sollen die staatliche Unterstützung erhalten und gleichzeitig nur eine verminderte Umlage an Mieter weitergeben dürfen.

Aktuell dürfen Vermieter im Zuge von Sanierungsvorhaben, einschließlich des Heizungstausches bei Inanspruchnahme von Fördermitteln, bis zu zehn Prozent der Kosten auf die Mieten umschlagen. Diese Praxis belastet insbesondere Haushalte mit geringem Einkommen, indem sie zu drastischen Kaltmietenerhöhungen führt. Melanie Weber-Moritz, die Bundesdirektorin des Mieterbunds, kritisiert die jetzige Lage und fordert entschlossenes Handeln der Bundesregierung.

Die propagierte Umstrukturierung baut auf dem sogenannten Drittelmodell auf, das eine ausgewogene Kostenbeteiligung von Mietern, Vermietern und dem Staat vorsieht. Eine vom Ifeu-Institut im Auftrag von BUND und Mieterbund erstellte Studie liefert die ökonomische Fundierung für die geforderte Umlagensenkung. Die Ergebnisse veranschaulichen, so Weber-Moritz, die Notwendigkeit einer Reduktion, um eine finanziell zumutbare Durchführung von Sanierungsmaßnahmen zu garantieren. Ferner betont Peter Mellwig vom Ifeu-Institut die Vorteile des Modells, indem energetische Sanierungen durch das Umlagensystem für Mieter keine zusätzlichen Warmmietkosten verursachen würden.

Die Kostenfolgen für das staatliche Förderprogramm, die durch die Implementierung des neuen Modells entstünden, wurden indes nicht näher beziffert.