10. März, 2025

Wirtschaft

Wohngemeinschaften für Studierende: Preisentwicklung bleibt angespannt

Wohngemeinschaften für Studierende: Preisentwicklung bleibt angespannt

In einer umfassenden Untersuchung des Moses Mendelssohn Instituts (MMI) in Zusammenarbeit mit der Vermittlungsplattform wg-gesucht.de, zeigt sich, dass die Kosten für ein WG-Zimmer in Deutschland trotz einer stabileren Preisentwicklung weiterhin eine herausfordernde finanzielle Belastung für viele Studierende darstellen. So variieren die Preise für ein WG-Zimmer in den Städten stark. In Chemnitz werden im Schnitt 265 Euro fällig, während in München eine Miete von stolzen 800 Euro verlangt wird. Die Analyse ergab, dass die durchschnittlichen Kosten für ein Zimmer kurz vor dem Sommersemester bei 493 Euro liegen, ein Anstieg von lediglich 4 Euro (0,9 Prozent) im Vergleich zum vorherigen Semester. Verglichen mit dem Vorjahr sind es 14 Euro (2,8 Prozent) mehr, während vor zehn Jahren die Kosten durchschnittlich noch bei 324 Euro lagen. Projektleiter Stefan Brauckmann berichtet von einer Beruhigung in der Preisentwicklung seit dem Wintersemester 2021/2022, jedoch bleibt diese Beruhigung für Studierende in den Metropolen wie München, Berlin und Hamburg lediglich ein schwacher Trost. Hier müssen sie weiterhin mit über 600 Euro Kosten für ein WG-Zimmer rechnen. In München sind die Mieten von 750 auf 800 Euro gestiegen, in Hamburg von 600 auf 610 Euro, während die Berliner Preise bei 650 Euro stagnieren. Gleichzeitig sind in ostdeutschen Hochschulstädten wie Chemnitz, Magdeburg und Dresden die Preise stabil geblieben, sodass sie noch innerhalb der Bafög-Wohnkostenpauschale von 380 Euro liegen. Diese Pauschale sei jedoch nur in 23 der 88 analysierten Städte ausreichend, was Brauckmann zu der Forderung veranlasst, eine dynamische Anpassung an die tatsächlichen Preisentwicklungen vorzunehmen sowie mehr Wohnheimplätze zu schaffen. Die Studie basiert auf über 8.800 ausgewerteten Angeboten von WG-Zimmern in Städten mit mindestens 5.000 Studierenden, die 90,5 Prozent der Studierenden in Deutschland abdecken.