Der stagnierende Wohnungsneubau in Deutschland sorgt für steigenden Druck auf dem Immobilienmarkt, was viele Menschen belastet. Der Deutsche Mieterbund und der Eigentümerverband Haus und Grund machen in einem aktuellen Grundsatzpapier deutlich, dass zur Belebung der Bautätigkeit insbesondere niedrigere Zinsen und erschwingliches Bauland notwendig sind. Die Verbände betonen einen erheblichen Mangel an bezahlbaren Wohnungen und rufen die Bundesregierung sowie die politischen Fraktionen dazu auf, bis zur nächsten Bundestagswahl 2025 entscheidende Maßnahmen zu ergreifen, um den Neubau zu fördern. Dies soll zudem ein wichtiges sozialpolitisches Signal senden. Ein vorgeschlagenes Zinsverbilligungsprogramm von Bund und Ländern könnte den Bau bezahlbarer Wohnungen begünstigen. Zudem fordern die Verbände, dass Kommunen mehr Bauland bereitstellen müssen, um der großen Nachfrage gerecht zu werden. Die Preise für Bauland sind in den letzten zehn Jahren im Durchschnitt um 83 Prozent gestiegen, in Metropolen wie Berlin haben sie sich nahezu verdreifacht. Ein weiterer Kritikpunkt der Verbände ist die steuerliche Begünstigung von Immobilienkonzernen durch sogenannte Share Deals, die es ihnen ermöglichen, beträchtliche Summen an Grundsteuer zu sparen. Diese Deals erlauben den Erwerb von Unternehmensanteilen, die Immobilien halten, ohne dass die volle Grundsteuer fällig wird, solange weniger als 89,9 Prozent der Anteile übertragen werden. Um dem entgegenzuwirken, setzen sich Mieterbund und Haus und Grund für eine Reform und die Senkung der Grundsteuer ein, die in manchen Bundesländern bis zu 6,5 Prozent erreichen kann. Eine solche Reform soll den Ausverkauf von Immobilienbeständen in Deutschland durch große Unternehmen eindämmen.