16. März, 2025

Wirtschaft

Wohnen als Herausforderung: Deutsche Städte kämpfen mit hohen Mieten

Wohnen als Herausforderung: Deutsche Städte kämpfen mit hohen Mieten

Die anhaltend hohen Mietpreise in großen deutschen Städten belasten Unternehmen zunehmend im Wettbewerb um Fachkräfte. Eine aktuelle Studie der Beratungsgesellschaft PwC offenbart, dass die teuren Wohnkosten für viele Menschen einen erheblichen Nachteil des Lebens in Metropolen darstellen. Besonders drastisch: Mehr als ein Drittel der Befragten zieht in Erwägung, aufgrund der hohen Mieten den Arbeitsplatz zu wechseln, auch wenn tatsächlich nur eine Minderheit aus diesem Grund umzieht.

Bernd Roese, Leiter des PwC-Standorts in Frankfurt, betont den bestehenden Frust auf dem Wohnungsmarkt, der die Fachkräftesituation in den Ballungsgebieten zusätzlich verschärft. Der Studie zufolge wurden im Rahmen einer Online-Umfrage 4.000 Berufstätige in zwölf deutschen Großstädten befragt, darunter Berlin, Hamburg und München. Trotz der hohen Lebensqualität in Großstädten - von Kultur bis zu kurzen Arbeitswegen - überwiegt die Unzufriedenheit mit den hohen Mietpreisen und dem knappen Wohnraum.

Besonders junge Berufstätige zwischen 18 und 34 Jahren scheinen sensibel auf die Wohnsituation zu reagieren: 18 Prozent haben bereits aufgrund der hohen Mieten die Stadt gewechselt. Thomas Veith, Immobilienexperte bei PwC, weist darauf hin, dass auch Arbeitgeber, die momentan gut aufgestellt sind, wachsam bleiben sollten. Denn allein die Bereitschaft, über einen Jobwechsel nachzudenken, ist in dieser Altersgruppe mit 43 Prozent sehr hoch.

Maßgeblich für mögliche beruflich bedingte Umzüge ist für 58 Prozent der Befragten die Erschwinglichkeit der Mieten, gefolgt von der Länge des Arbeitsweges. Drei Viertel der Umfrageteilnehmer würden von einem Job absehen, sollte die Miete am neuen Arbeitsort signifikant höher ausfallen.

Die Erwartungen an Politik und Unternehmen sind hoch: Die Befragten fordern eine stärkere Ausrichtung der Wohnungsbauprogramme auf Haushalte mit kleinen bis mittleren Einkommen. Gleichzeitig wird von Arbeitgebern erwartet, dass sie Unterstützung leisten, sei es durch Fahrtkostenerstattung, Mietzuschüsse oder Firmenwohnungen. Das Homeoffice erweist sich als positiver Faktor: 70 Prozent der Befragten geben an, dass es ihnen erlaubt, in günstigeren Gegenden zu wohnen und dennoch für ihre Unternehmen tätig zu sein.