16. Oktober, 2024

Politik

Wogen des Konflikts: Hisbollah signalisiert möglichen Waffenstillstand mit Israel

Wogen des Konflikts: Hisbollah signalisiert möglichen Waffenstillstand mit Israel

In einer bezeichnenden Fernsehansprache hat Naim Kassim, der stellvertretende Chef der schiitischen Hisbollah, die untrennbare Verbindung zwischen dem Libanon und Palästina unterstrichen und sich gleichzeitig für einen möglichen Waffenstillstand mit Israel positioniert. Kassim betonte, dass eine Einigung im weiter eskalierenden Gazakonflikt als Voraussetzung für das Ende der Angriffe seiner Miliz gelte. Gleichzeitig zeigte sich die Hisbollah-Miliz bereit, ihre Angriffe auf israelischem Boden auszuweiten, sollte es zu weiteren Konfrontationen kommen. "Wir werden Ziele in ganz Israel ins Visier nehmen", betonte Kassim in seiner Ansprache und machte deutlich, dass auch die israelischen Angriffe auf den Libanon kein Ende fänden. Israels Präsident Izchak Herzog reagierte entschieden auf Kassims Drohungen bei einem Besuch in Haifa. In einem Statement, das von der "Times of Israel" berichtet wurde, widersprach er Kassims Ansichten vehement und erinnerte an frühere Schicksale von Hisbollah-Führern. Herzog bemerkte zynisch, dass möglicherweise auch Kassims "Tag noch kommen wird". Die aktuelle Rede Kassims fand unter besonderen Umständen statt, nachdem zuvor der Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah Ende September bei einem israelischen Luftangriff ums Leben kam. Informationen zur möglichen Nachfolge gab Kassim dabei keine. Der Auftritt erfolgte an einem unbekannten Ort, über die Luftwellen des Hisbollah-Kanals Al-Manar, welcher spekulierend die Live-Übertragung betonte, allerdings Zweifel an Authentizität und Timing der Ansprache ließ.