03. Februar, 2025

Unternehmen

Wizz Air stürzt in die Realität: Triebwerksprobleme und Gewinnwarnung schocken Anleger

Die ungarische Airline muss zum zweiten Mal in sechs Monaten ihre Gewinnprognose senken. Der Grund: Triebwerksausfälle, die Flugzeuge am Boden halten – und ordentlich ins Geld gehen.

Wizz Air stürzt in die Realität: Triebwerksprobleme und Gewinnwarnung schocken Anleger
Eigentlich sollte es für Wizz Air nach der Krise nur noch bergauf gehen. Doch stattdessen muss die Airline bereits zum zweiten Mal ihre Gewinnerwartungen senken. Schuld sind massive Triebwerksprobleme mit den Maschinen von Pratt & Whitney, die Flugzeuge am Boden halten und hohe Kosten verursachen.

Wizz Air steckt in Turbulenzen – und diesmal sind es nicht steigende Kerosinpreise oder schwache Ticketverkäufe, sondern technische Probleme, die den Billigflieger ausbremsen. Wegen fehlerhafter Triebwerke von Pratt & Whitney kann die ungarische Airline viele ihrer Maschinen nicht nutzen. Das Ergebnis: hohe Kosten, gesenkte Erwartungen und enttäuschte Anleger.

Gewinnprognose stürzt ab

Eigentlich sollte 2024 ein starkes Jahr für Wizz Air werden. Die Passagierzahlen sind hoch, die Nachfrage nach günstigen Flügen bleibt stabil. Doch jetzt muss die Airline ihre Gewinnprognose drastisch zusammenstreichen: Statt der ursprünglich angepeilten 350 bis 450 Millionen Euro erwartet sie für das Geschäftsjahr 2024/25 nur noch einen Nettogewinn zwischen 250 und 300 Millionen Euro.

Für Investoren ist das ein herber Rückschlag – vor allem, weil es nicht die erste Korrektur ist. Bereits vor sechs Monaten hatte Wizz Air die Erwartungen gesenkt. Dass die Zahlen nun erneut nach unten korrigiert werden, zeigt, dass das Problem größer ist als gedacht.

Triebwerke am Boden, Kosten in der Luft

Die Ursache der Misere liegt bei Pratt & Whitney. Die Triebwerke des Herstellers machen immer wieder Probleme – mit der Folge, dass zahlreiche Maschinen nicht starten können. Für Wizz Air ist das ein massives finanzielles Problem. Weniger einsatzfähige Flugzeuge bedeuten weniger Flüge, weniger Umsatz und steigende Kosten für Ersatzmaschinen und Kompensationen.

Im dritten Quartal rutschte Wizz Air deshalb tiefer in die roten Zahlen als erwartet. Statt des von Analysten prognostizierten Betriebsgewinns von 10,6 Millionen Euro musste die Airline einen Verlust von 75,9 Millionen Euro melden. Immerhin: Im Vorjahr waren es noch 180,4 Millionen Euro Minus gewesen. Doch das ist nur ein schwacher Trost.

Für Wizz Air wird es jetzt darauf ankommen, die Triebwerksprobleme so schnell wie möglich in den Griff zu bekommen – oder zumindest eine Lösung zu finden, um den Flugbetrieb trotz Ausfällen stabil zu halten. Doch das liegt nicht allein in der Hand der Airline. Pratt & Whitney muss liefern, sonst droht Wizz Air langfristig ein Wettbewerbsnachteil.