25. Oktober, 2024

Wirtschaft

WiseTech Global: Führungswechsel nach Vorwürfen stärkt Aktienkurs

WiseTech Global: Führungswechsel nach Vorwürfen stärkt Aktienkurs

Die Aktien von WiseTech Global haben sich rasch erholt, nachdem Richard White, der langjährige CEO des australischen Frachtsoftwareunternehmens, eine neue Rolle übernommen hat. Hintergrund sind anhaltende Vorwürfe und mediale Berichterstattungen zu Whites angeblichem Fehlverhalten gegenüber Frauen, die den Kurs der Aktien zuvor stark belastet hatten. Mit einem Kursanstieg von 22 Prozent zum Handelsauftakt in Sydney konnten beinahe alle Verluste der Woche wettgemacht werden. Der Marktkapitalisierungsverlust belief sich zuvor auf über 7,7 Milliarden AUD. White, der als Mitbegründer und größter Aktionär sowie als zentrale Figur des Unternehmens gilt, wird nach einer kurzen Pause eine neue Position übernehmen, die sich auf Produkt- und Geschäftsentwicklung konzentriert. Sein Vertrag als Berater sieht eine zweijährige Kündigungsfrist vor, während sein jährliches Gehalt von einer Million AUD unverändert bleibt. Trotz der Entmachtung als CEO bleibt White weiterhin eine Schlüsselfigur im Unternehmen. Banken wie Goldman Sachs und Citigroup raten nun wieder zum Kauf der Aktie. Laut Goldman Sachs stellt der Abverkauf eine "überzeugende Kaufgelegenheit" für ein Unternehmen dar, das als eine der besten Wachstumsstories Australiens gilt. Whites Rückzug von der CEO-Position erfolgt nach Berichten über Zahlungen an eine ehemalige Partnerin zur Beilegung von Vorwürfen unangemessenen Verhaltens. Angeblich soll White diese sowie Einschüchterungen und Mobbing gegenüber einem ehemaligen Vorstandsmitglied betrieben haben. Zudem wird berichtet, er habe einer früheren Mitarbeiterin ein luxuriöses Haus geschenkt. Eine Untersuchung der Vorwürfe wird durch die Kanzleien Herbert Smith Freehills und Seyfarth Shaw unterstützt. Andrew Cartledge, Chief Financial Officer, übernimmt ab sofort interimistisch die CEO-Aufgaben. Die Suche nach einem dauerhaften Nachfolger beginnt in Kürze. Morgan Stanley bezeichnete die Abhängigkeit des Unternehmens von White als ein stets präsentes Risiko für die Aktien.