Europäische Aufsichtsbehörden haben das britische Geldtransferunternehmen Wise zu einem umfassenden Sanierungsplan verpflichtet, nachdem Lücken in den Geldwäschekontrollen festgestellt wurden. Auslöser war eine Überprüfung durch die Belgische Nationalbank, die Anfang 2022 ergab, dass Wise für Hunderttausende von Kunden keine Adressnachweise vorlegen konnte. Bereits 2021 hatte die Belgische Nationalbank eine routinemäßige Überprüfung von Wise Europe im Zuge einer umfassenden Marktanalyse nach dem Brexit vorgenommen. In einer Stellungnahme gegenüber Reuters erklärte Wise, dass man eng mit der belgischen Regulierungsbehörde zusammengearbeitet und deren Empfehlungen vollständig umgesetzt habe. Der von der Aufsichtsbehörde genehmigte Sanierungsplan verpflichtete Wise, innerhalb weniger Wochen alle betroffenen Kunden zu kontaktieren, um deren Adressnachweise einzufordern. Zusätzlich waren Maßnahmen vorgesehen, um die Konten derjenigen Kunden einzufrieren, die den Nachweis nicht fristgerecht erbrachten. Die Belgische Nationalbank lehnte es ab, gegenüber der Financial Times Stellung zu nehmen und reagierte auch nicht sofort auf eine Anfrage von Reuters. Wise wurde 2011 gegründet, um internationale Geldtransfers günstiger, fairer und einfacher zu gestalten und ist seit 2021 an der Londoner Börse notiert.