Reiner Haseloff, Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, fordert von der künftigen Bundesregierung, sich verstärkt der Wirtschaftspolitik zu widmen. Laut Haseloff müsse die Überwindung der aktuellen Wirtschaftskrise oberste Priorität haben, bevor über mögliche soziale Maßnahmen entschieden werde. Dies äußerte er in einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur und betonte die Notwendigkeit eines einheitlichen Ansatzes.
Mit einem Vergleich zur wirtschaftlichen Ausgangslage nach der deutschen Wiedervereinigung im Osten unterstreicht Haseloff die Ernsthaftigkeit der gegenwärtigen Situation. Er hebt hervor, dass trotz der damaligen Herausforderung eine positive Perspektive erkennbar war, wohingegen derzeit der Blick vieler Menschen, besonders im Osten Deutschlands, eher von Unsicherheit geprägt sei. Die internationalen Konfliktfelder Ukraine, Israel und die Entwicklungen in den USA tragen laut dem Ministerpräsidenten zur allgemeinen Besorgnis bei.
Haseloff zeigt zudem Verständnis für die gedrückte Stimmung innerhalb der deutschen Bevölkerung und speziell im Osten. Noch nie seit der Wiedervereinigung habe es so viele gleichzeitige Unwägbarkeiten und weltpolitische Konflikte gegeben, die sich nahe der deutschen Grenze abspielten. Themen wie der Ukrainekonflikt, die Lage im Nahen Osten und die Migrationsbewegungen hinterließen nach seiner Einschätzung das Gefühl, dass Deutschland mehr und mehr im Zentrum globaler Krisen stünde.