Die deutschen Staatsanleihen erlebten am Freitag einen leichten Rückgang ihrer Kurse, als neu veröffentlichte Konjunkturdaten besser ausfielen als erwartet. Der als Maßstab dienende Euro-Bund-Future verlor bis zum Nachmittag 0,23 Prozent und sank auf 131,26 Punkte. Gleichzeitig kletterte die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen auf 2,57 Prozent. Ein wesentlicher Treiber dieser Entwicklung war der Einkaufsmanagerindex von S&P Global, der im Januar über den Erwartungen lag und ein leichtes wirtschaftliches Wachstum indiziert. Vincent Stamer, Volkswirt bei der Commerzbank, meinte dazu optimistisch, die Zahlen seien ein Anzeichen für eine baldige Erholung der europäischen Wirtschaft. Dennoch warnte er, dass die Lage der Stimmungsindikatoren noch gedämpft bleibe. Erst mit den im zweiten Halbjahr 2023 absehbaren niedrigeren Leitzinsen sei mit einer stärkeren wirtschaftlichen Belebung zu rechnen. Ein weiteres Moment der Zuversicht an den Finanzmärkten boten aktuelle Aussagen von US-Präsident Donald Trump. In einem Gespräch mit dem Sender Fox News definierte er Zölle als Druckmittel im Handelsstreit mit China. Seine Worte, dass er Zölle am liebsten vermeiden würde, wurden von Marktteilnehmern als mögliches Zeichen für ein Ende der gegenseitigen Handelsbarrieren gewertet. Dies könnte potenziell Gegenzölle Chinas verhindern und so die Aussichten für den globalen Handel verbessern.