In den kommenden Tagen richten sich die Augen der Märkte auf die Widerstandsfähigkeit der US-amerikanischen Wirtschaft. Unter dem Einfluss des neuen Präsidenten Donald Trump haben sich die Märkte mit steigender Inflation arrangiert und erwarten im laufenden Jahr zwei Zinssenkungen durch die Federal Reserve. Die Arbeitsmarktzahlen außerhalb der Landwirtschaft, die für den 10. Januar erwartet werden, könnten ein Licht auf die Entwicklung des Arbeitsmarktes werfen. Prognostiziert wird ein Anstieg um 150.000 Stellen, was die Arbeitsplatzschaffung im Jahr 2024 auf über 2,1 Millionen bringt - das niedrigste Niveau außerhalb pandemiebedingter Verluste seit 2019. Dies wird als Gradmesser für die Stabilität der größten Volkswirtschaft der Welt angesehen.
Während der S&P 500 im Jahr 2024 um über 20 % zugenommen hat, deuten erste Anzeichen auf wachsende Unsicherheit hin. Die Möglichkeit, dass die Fed ihre Zinssenkungen pausieren könnte, wenn die Inflation auf hohem Niveau verharrt oder durch Trumps Zölle beeinträchtigt wird, drückt auf die Stimmung. Daten von LSEG Lipper zeigen, dass Investoren in den letzten Wochen des Jahres 2024 globale Aktienfonds in der höchsten Rate seit 15 Jahren verkauften. Die nächsten Tage werden Klarheit darüber bringen, ob die Zurückhaltung im Dezember nur vorübergehend oder der Beginn einer tiefergehenden Entwicklung ist. Ein weiterer Anstieg der Renditen auf US-Staatsanleihen könnte der Auslöser für die nächste Verkaufswelle an den Aktienmärkten sein.
In China herrscht zum Jahresbeginn 2025 eine angespannte Stimmung. Angesichts der Drohungen von Trump, Zölle zu erheben, steht die chinesische Aktienmarktentwicklung, die den schwächsten Jahresstart seit 2016 verzeichnet, im Fokus. Gleichzeitig erwägt Peking Berichten zufolge eine erneute Abwertung des Yuan. Die Veröffentlichung der Handels- und Inflationsdaten für Dezember könnte Aufschluss darüber geben, wie die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt das Jahr 2024 abgeschlossen hat.
Derweil steht in Europa der erste Test für Investoren an, die auf Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank im ersten Halbjahr wetten. Die Vorabdaten zur Inflation in der Eurozone für Dezember stehen am Dienstag an. Die Zahlen für Deutschland und Frankreich werden bereits am Vortag erwartet. Jede Entspannungssignale bei der Inflation könnten der EZB den Spielraum geben, die Politik zu lockern und die schwächelnde Wirtschaft zu stützen.