Die Wirtschaftslandschaft hat sich im vergangenen Jahr eindrucksvoll erweitert: Die Inflation ging zurück, ebenso die Zinssätze, während die Arbeitslosenquote auf niedrigem Niveau verharrte und der S&P 500 um über 20% anstieg. Doch wie wird sich das kommende Jahr unter einer neuen Regierung gestalten, bei sich wandelnden Finanzrichtlinien und der fortschreitenden Erholung von der Pandemie?
Im Immobiliensektor standen viele in Erwartung fallender Hypothekenzinsen für 2025, doch die Vorhersagen haben sich verschlechtert. Experten von Unternehmen wie Zillow, Redfin, Fannie Mae und der Mortgage Bankers Association prognostizieren stabile Raten von über 6% für das Jahr. Die Nachfrage übersteigt weiterhin das Angebot, und der Markt bleibt daher ein Verkäufermarkt, was die Preise in die Höhe treibt. Besitzer bestehender Immobilien profitieren von zunehmendem Eigenkapital, während der Traum vom bezahlbaren Eigenheim für viele Käufer in weite Ferne rückt.
Für Investoren wird das Jahr 2025 spannend. Eine unternehmensorientierte Regierung und mögliche Steuererleichterungen könnten das Wachstumspotenzial steigern, doch hohe Bewertungen lassen Anleger auf mögliche Volatilität achten. Die großen Caps des S&P 500 könnten von verbesserten makroökonomischen Bedingungen und der fortschreitenden Einführung von Künstlicher Intelligenz profitieren, meint Marta Norton, Chief Investment Strategist bei Empower.
Im Bereich der kleineren und mittleren Unternehmen, den sogenannten Small- und Mid-Caps, sehen Analysten wie David Rosenstrock von Wharton Wealth Planning Chancen auf stärkere Überrenditen. Niedrigere Zinssätze und potenzielle Steuersenkungen könnten diesen Unternehmen deutliche Vorteile bringen, während größere Caps mit einer diversifizierteren geografischen Umsatzbasis mehr Anpassungsbedarf haben könnten.
Die Zinspolitik der Federal Reserve wird 2025 ebenfalls genau beobachtet werden. Laut Führungspersönlichkeiten wie Sophia Kearney-Lederman von FHN Financial könnten vierteljährliche Zinssenkungen zu Beginn des Jahres eintreten, bevor eine Pause bis zum Jahresende folgt. Bei einer Senkung des federal funds rate könnte auch das Zinsniveau von Spar- und Geldmarktkonten sinken.
Interessant bleibt, wie sich diese ökonomischen Entwicklungen auf individuelle Finanzen und Kreditkartenzinsen auswirken und ob der inflationsbedingte Druck in Kombination mit sinkenden Arbeitslosenzahlen die Zinspolitik der Fed weiter beeinflussen wird. Eine Ausweitung des Kreditkostenrückgangs könnte Verbrauchern einen gewissen Spielraum bieten, sollte jedoch nicht als Lösung zur Schuldenreduzierung angesehen werden.