Die psychologische Verfassung der deutschen Wähler wird derzeit von einem Gemisch aus Sorge, Enttäuschung und Hoffnungslosigkeit dominiert. Dies ergab eine tiefenpsychologische Studie des renommierten Rheingold-Instituts aus Köln. Die Studie zeigt, dass die stockende Wirtschaft, die marode Infrastruktur und die Herausforderungen einer fehlgeleiteten Migration im Alltag der Menschen deutlicher zu spüren sind. Institutsleiter Stephan Grünewald erklärte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur, dass es wenig Vertrauen in eine Verbesserung der Situation durch einen Regierungswechsel nach der Bundestagswahl gibt.
Die Untersuchung stützt sich auf detailreiche Interviews mit 50 Wählerinnen und Wählern im Alter von 20 bis 65 Jahren, durchgeführt in der zweiten Hälfte des Januars. Die politische Präferenz der Befragten spiegelte die Verteilung in den Wahlumfragen der ersten Januarhälfte wider. Das Ziel dieser nicht repräsentativen Studie war es, in die Tiefen der Ängste, Sehnsüchte und Wahrnehmungen der Bürger vorzudringen, die traditionelle Meinungsumfragen nicht erfassen können.
Bereits in vergangenen Studien, etwa während der COVID-19-Pandemie und zu Beginn des Ukraine-Konflikts, hatte das Rheingold-Institut eine ähnliche Stimmungslage identifiziert. Viele Bürger zogen sich in ihr privates Umfeld zurück, um die äußeren Bedrohungen aus ihrem Alltag auszublenden. Doch diese Strategie scheint inzwischen kaum noch Wirkung zu zeigen, so Grünewald.