18. September, 2024

Wirtschaft

Wirtschaftliche Übernahmen: Ifo-Chef Clemens Fuest äußert sich gelassen zu Investoren

Wirtschaftliche Übernahmen: Ifo-Chef Clemens Fuest äußert sich gelassen zu Investoren

Übernahmen deutscher Unternehmen durch ausländische Investoren sind laut Clemens Fuest, dem Präsidenten des Ifo-Instituts, üblicher Bestandteil der wirtschaftlichen Aktivität in offenen Volkswirtschaften. Dabei betont Fuest, dass auch deutsche Unternehmen verstärkt im Ausland investieren und dabei häufig ausländische Unternehmen erwerben. Der Ökonom plädiert dafür, solche Transaktionen differenziert zu betrachten.

Insbesondere hebt Fuest hervor, dass Investitionen durch europäische Unternehmen im Prinzip unproblematisch seien. Der Verkauf der Bahn-Tochter DB Schenker an ein dänisches Unternehmen sowie die Beteiligung der italienischen UniCredit an der Commerzbank betrifft Investoren aus der EU und seien geopolitisch unbedenklich. Solche Übernahmen sollten im Binnenmarkt der Europäischen Union keine größeren Bedenken aufwerfen.

Komplex wird die Lage jedoch bei Beteiligungen chinesischer Investoren, wie es beim Einstieg des chinesischen Staatskonzerns Cosco beim Hamburger Containerterminal Tollerort der Fall war. Hier sieht Fuest potenzielle Probleme wegen der möglichen staatlichen Kontrolle durch China. Solange es sich um leicht zu beaufsichtigende Infrastruktur handelt, bei deren Missbrauch sofortige Maßnahmen möglich sind, sieht Fuest keinen Anlass zur Sorge. Kritischer wird es jedoch bei sensiblen und schwer überwachbaren Infrastrukturen wie der Kommunikationsinfrastruktur, wo die Übernahme durch ausländische Unternehmen strenger geprüft werden sollte.