Zypern etabliert sich zunehmend als bedeutende Drehscheibe für Unternehmen aus Asien und dem Nahen Osten. Der Standort wird aufgrund seiner unbürokratischen Rahmenbedingungen geschätzt, was Timur Turlov, CEO der kasachischen Holding Freedom24, auf dem 15. Wirtschaftsforum in Limassol hervorhebt. Sein Unternehmen hat sich bereits in mehreren EU-Staaten erfolgreich positioniert.
Diese wirtschaftlichen Aktivitäten werden von der Regierung in Nikosia aktiv gefördert, sofern sie mit den EU-Regularien harmonieren, wie ein Sprecher der Regierung bestätigt. Dennoch gibt es besorgte Stimmen: Die geopolitischen Spannungen und das beeindruckende Wachstum Ostasiens haben die europäische Lage zunehmend belastet, erklärt Nikos Vettas, Ökonom an der Universität Athen. Dem Kontinent mangelt es immer mehr an qualifizierten Arbeitskräften, während die demografische Entwicklung stagniert und technologisch der Rückstand auf Ostasien weiter wächst.
Ein zentrales Diskussionsthema des Forums ist der Konflikt im Nahen Osten. Turlov warnt eindringlich vor einer möglichen Eskalation, die gravierende wirtschaftliche Folgen hätte.
Seit Beginn des Nahostkonflikts haben viele israelische Familien in Limassol Zuflucht gefunden oder verbringen dort Auszeiten. Dies hat zu einem Bau-Boom geführt, sichtbar an der wachsenden Anzahl an Wolkenkratzern an der Südküste. Doch dieser Aufschwung birgt Gefahren. Der Immobiliensektor fürchtet einen starken Flüchtlingszustrom aus dem Libanon, der die Kapazitäten der Insel überfordern könnte.