Die kommende Woche bringt ein Füllhorn an bedeutenden Ereignissen in der Finanzwelt, die sowohl Unternehmen als auch Investoren fesseln dürften. Allen voran steht die Präsentation der Quartalsergebnisse von fünf der „Glorreichen Sieben“: Alphabet, Microsoft, Meta Platforms, Apple und Amazon. Diese Tech-Giganten enthüllen ihre neuesten Geschäftszahlen und gewähren damit Einblicke in die wirtschaftliche Lage der Branche.
Parallel dazu warten alle gespannt auf die Veröffentlichung wichtiger Arbeitsmarktdaten in den USA am Freitag. Diese könnten Einfluss auf das Wahlergebnis am 5. November haben, ebenso wie auf die mögliche Zinssenkung der Federal Reserve zwei Tage danach. Die Märkte spekulieren auf einen Spielraum von 25 Basispunkten, der das Wirtschaftswachstum weiter antreiben könnte.
In Japan wirft das Ergebnis der jüngsten Parlamentswahl seinen Schatten auf die Märkte. Sollte die Liberaldemokratische Partei weiterhin die Regierung führen, jedoch ihre absolute Mehrheit verlieren, könnte Premierminister Shigeru Ishiba gezwungen sein, eine Koalition einzugehen und unpopuläre Maßnahmen abzulegen. Die Bank of Japan hingegen dürfte bei ihrer kommenden Sitzung bis Donnerstag an ihrer aktuellen Geldpolitik festhalten.
Ebenfalls im Scheinwerferlicht steht das Vereinigte Königreich, wo die neue Labour-Regierung am Mittwoch ihren ersten Haushaltsplan vorlegt. Finanzministerin Rachel Reeves sieht sich der Herausforderung hoher Schulden und öffentlicher Ausgabenversprechen gegenüber, während sie gleichzeitig daran festhält, die Einkommenssteuer nicht zu erhöhen. Besorgniserregend ist das Risiko zusätzlicher Kredite und Steuererhöhungen auf Kapitalgewinne, Dividenden und Erbschaften.
Unterdessen kämpft der Euro mit einer der schwächsten Phasen seit der Staatsschuldenkrise im Mai 2012. Mit einem wirtschaftlich angeschlagenen Währungsraum wird erwartet, dass die Europäische Zentralbank ihre Zinssenkungen intensiviert. Besonders Deutschland leidet unter einer beschleunigten wirtschaftlichen Abschwächung; die bevorstehenden Daten zu Wachstum und Inflation werden wohl kaum beruhigende Signale senden.