04. Oktober, 2024

Märkte

Wirtschaft im Fokus: Dax trifft auf geopolitische Gewitterwolken

Wirtschaft im Fokus: Dax trifft auf geopolitische Gewitterwolken

Der deutsche Leitindex Dax steht am heutigen Freitag vor einer spannungsgeladenen Bewährungsprobe: Die Marke von 19.000 Punkten wird zur Schicksalslinie, um die hart gerungen wird. Während die Veröffentlichung des US-Arbeitsmarktberichts vor der Tür steht und die angespannte geopolitische Lage im Nahen Osten weiterhin für Unruhe sorgt, herrscht bei den Anlegern Vorsicht. Ein Blick auf den vorbörslichen Markt lässt bereits ein leichtes Minus erahnen, das sich auf 0,1 Prozent beläuft und den Dax auf 19.004 Punkte drückt. Der Verlust der letzten Tage addiert sich somit zu einem Wochenminus von 2,4 Prozent, und das, obwohl der Leitindex erst kürzlich mit 19.492 Punkten auf Rekordhoch war. Parallel dazu wird der EuroStoxx 50 für diesen Freitag mit einem minimalen Plus erwartet. Stephen Innes von SPI Asset Management beschreibt die aktuelle Marktsituation treffend: Die Oberfläche mag stabil erscheinen, doch darunter brodelt es. So könnte bereits der nächste geopolitische Knall alles auf den Kopf stellen, befürchtet er angesichts der jüngsten Ereignisse im Nahen Osten. Positiv sei immerhin die Widerstandskraft der US-Wirtschaft, doch dies dämpft auch die Erwartungen auf eine Zinssenkung der Notenbank Fed im November – ein Spannungsfeld, das auch den Arbeitsmarkt betrifft. Ein Lichtblick am deutschen Markt zeigt sich bei Redcare Pharmacy: Die vorbörsliche Erholung der Aktien des Online-Versandhändlers ist auf positive Geschäftsergebnisse zurückzuführen. Besonders die stärkeren Verkäufe verschreibungspflichtiger E-Rezepte sind Anlass zur Freude, trotz einer Halbierung der Prognose für die bereinigte Ebitda-Marge. Spannung herrscht auch in der deutschen Automobilbranche, die mögliche EU-Strafzölle auf chinesische Elektroautos befürchten muss, ebenso wie die entsprechenden Gegenmaßnahmen Chinas. Deutschland erhofft sich von dieser Maßnahme wenig und steht den Plänen der EU kritisch gegenüber. Der Börsengang des Wissenschaftsverlags Springer Nature könnte ebenfalls Aufmerksamkeit erregen. Dabei sollen gut 26,6 Millionen Aktien zu je 22,50 Euro platziert werden, was einem Gesamtwert von 4,5 Milliarden Euro entspricht und frischen Wind in den Aktienmarkt bringen könnte.