09. März, 2025

Politik

Wirbelsturm Alfreds turbulenter Landausflug: Australiens Herausforderung

Wirbelsturm Alfreds turbulenter Landausflug: Australiens Herausforderung

Der Wirbelsturm "Alfred", der zunächst noch als Zyklon vor der australischen Ostküste eingestuft worden war, hat an Stärke verloren und trifft nun als tropisches Tiefdruckgebiet aufs Festland. Am Samstagabend Ortszeit befand sich das Zentrum des Unwetters rund 55 Kilometer nordöstlich von Brisbane, wie der staatliche Wetterdienst informierte. Bereits im Vorfeld hatten die Bewohner der Region mit Schrecken auf die nahenden Ausläufer des Wirbelsturms geschaut, die mit unablässigem Regen für Überschwemmungen sorgten und in Kombination mit starkem Wind Dächer abdeckten sowie Bäume und Strommasten umwarfen.

Besondere Gefahren drohen durch die erwarteten Wassermassen, die in den kommenden Stunden über die betroffenen Gebiete hereinbrechen könnten. Mit bis zu 800 Litern Regen pro Quadratmeter binnen zwei Tagen rechnet der Wetterdienst, was die üblicherweise bei schweren Gewittern erwarteten Mengen um ein Vielfaches übersteigt. Die Behörden forderten Tausende Einwohner auf, ihre Häuser in den Bundesstaaten Queensland und New South Wales zu verlassen, um sich in Sicherheit zu bringen.

Tragischerweise wurde am Samstag im Nordosten von New South Wales die Leiche eines Mannes geborgen, der mutmaßlich nach einem Unfall mit seinem Auto in einen Fluss geriet. Bei einem Einsatz wegen des Unwetters wurden zudem mehrere Militärangehörige verletzt. Australiens Premierminister Anthony Albanese beschrieb die Situation als ernst und rief zu wachsamem Verhalten auf, da die Auswirkungen des Sturms in den nächsten Tagen noch zunehmen könnten.

Die Herausforderung für die Bewohner der beiden Bundesstaaten, die seit 50 Jahren keinen Zyklon mehr erleben mussten, wird dadurch verschärft, dass das tiefdruckgebietsbedingte Regenfeld nur langsam zieht. Dies erhöht das Risiko von großflächigen Überschwemmungen. Bereits vor Alfreds Landung waren über 300.000 Haushalte ohne Strom. Die Regierung plant den Einsatz von Generatoren, um die Stromversorgung wiederherzustellen. Viele Schulen, Geschäfte und Verkehrsinfrastrukturen blieben geschlossen, und Maßnahmen zur Absicherung von Wohnhäusern und Läden wurden getroffen, deren Effektivität sich jedoch erst später zeigen wird.

Erwähnenswert ist die ungewöhnliche Namensgebung des Sturms, die eine politische Dimension trägt: Während der Zyklon nach den üblichen Regeln "Anthony" hätte heißen sollen, verzichtete man auf den Vornamen des Premierministers und entschied sich für "Alfred", um mögliche Vorwahlstress für Albanese zu vermeiden.