Trotz der deutlichen Reduzierung der Gasspeicherbestände in Deutschland in den ersten Monaten des Jahres sind die Betreiber optimistisch und erwarten im kommenden Winter keine Engpässe in der Gasversorgung. Dem Branchenverband Initiative Energien Speichern (Ines) zufolge würden selbst niedrige Temperaturen im März nicht zu einer kritischen Entleerung führen. Seit Beginn dieses Jahres sind über 120 Terawattstunden Gas aus den Speichern entnommen worden, was nahezu der Hälfte der gesamten Kapazität entspricht. Aktuell sind die Speicher noch zu etwa 31,5 Prozent gefüllt. Besonders der kältere Februar und wirtschaftliche Preissignale führten laut Ines-Geschäftsführer Sebastian Heinermann zu einem verstärkten Zugriff auf die Reserven. Interessanterweise sind die Gaspreise für den Sommer 2025 höher als für den Winter 2025/26, was wiederum maßgebliche Auswirkungen auf die Speicherstrategien der Betreiber hat. Der Verband sieht jedoch keine unmittelbaren Anreize seitens des Marktes, die Speicher in naher Zukunft erneut zu füllen. Angesichts dieser Preissituation wird es als notwendig erachtet, bald Lösungen zu entwickeln, um die gesetzlich vorgeschriebene Speicherfüllung von 90 Prozent bis zum 1. November zu erreichen. Ein Ansatz könnte die Einführung der von Trading Hub Europe vorgeschlagenen 'Strategischen Befüllungsinstrumente' (SBI) sein. Diese würden Gas-Großhändler finanziell begünstigen, wenn sie bis zu einem festgelegten Datum bestimmte Mengen Gas eingespeichert haben. Der Speicherverband hält diese Maßnahme für eine potenziell geeignete Strategie, um das rechtzeitige Auffüllen der Speicher zu gewährleisten.
Wirtschaft
Winterspeicher trotz leerer Zeiten: Keine Gasknappheit in Sicht
