Der Strafprozess gegen den ehemaligen Volkswagen-Chef Martin Winterkorn steht erneut auf der Kippe, nachdem die Verteidigung des 77-Jährigen einen Befangenheitsantrag gegen den Vorsitzenden Richter gestellt hat. Laut einem der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Schriftstück zweifelt das Verteidigerteam an der Objektivität des Richters, was das Vertrauen Winterkorns nachhaltig beschädigt habe. Grund des Misstrauens ist die Neuterminierung des Verfahrens auf Februar 2025, die bereits vor einer medizinischen Begutachtung von Winterkorns Gesundheitszustand angesetzt wurde. Das Landgericht Braunschweig hatte unlängst durch eine Pressemitteilung bekannt gegeben, dass der Prozess mit insgesamt 89 Verhandlungstagen geplant sei. Der Antrag wirft ein neuerliches Schlaglicht auf die anstehenden Vorwürfe gegen Winterkorn, unter anderem gewerbsmäßigen Betrug, Marktmanipulation und uneidliche Falschaussage. Trotz der Anklage weist Winterkorn alle Vorwürfe von sich, wobei die Unschuldsvermutung fortbesteht.