15. November, 2024

Wirtschaft

Winter der Sorge: Millionen planen Einschnitte bei der Hygiene aufgrund steigender Energiekosten

Winter der Sorge: Millionen planen Einschnitte bei der Hygiene aufgrund steigender Energiekosten

Eine kürzlich durchgeführte Umfrage im Auftrag von National Debtline bringt ans Licht, dass rund 6,7 Millionen Menschen beabsichtigen, weniger zu duschen und zu baden, um im kommenden Winter die anwachsenden Energiekosten zu bewältigen. Die Umfrage zeigt außerdem, dass 45% der Befragten mit finanziellen Sorgen in den Winter gehen. Ein Viertel gibt an, dass die finanziellen Nöte ihre Gesundheit negativ beeinflussen, während 22% regelmäßig aufgrund von Geldsorgen Schlaf verlieren. Die aktuellen Zahlen von Ofgem verdeutlichen die Dringlichkeit der Situation mit Energieschulden, die mittlerweile auf einem Rekordwert von 3,7 Milliarden Pfund stehen. Die Erhöhung des Preisdeckels durch den Regulierer hat die durchschnittlichen jährlichen Energiekosten eines Haushalts in England, Schottland und Wales um 149 Pfund auf 1.717 Pfund ansteigen lassen. Laut National Debtline planen mehr als die Hälfte der britischen Erwachsenen, Maßnahmen zu ergreifen, um die Energiekosten im Winter stemmen zu können. Dazu zählen unter anderem Einsparungen bei Weihnachtsausgaben und der Kauf von weniger Geschenken, ebenso wie Einschränkungen bei Lebensmitteln und Kleidung. Erschreckend ist, dass 17% der Menschen ihre Geldsorgen niemandem anvertraut haben. Die Organisation zeigt sich besorgt über die Millionen von Menschen, die diesen Winter ihre finanziellen Probleme allein bewältigen müssen. Nur 10% der Betroffenen haben mit ihrem Energieversorger gesprochen, und lediglich 8% haben sich um Schuldenberatung bemüht. Besonders erwähnenswert ist, dass Frauen im Vergleich zu Männern häufiger über ihre Fähigkeit, die Energierechnungen zu begleichen, besorgt sind, während Männer doppelt so häufig Schuldenberatung in Anspruch nehmen. National Debtline ruft daher all jene, die finanziell unter Druck stehen, dazu auf, ihren kostenlosen Beratungsdienst zu nutzen. Im vergangenen Jahr haben 90.000 Menschen mit Unterstützung des Dienstes ihre Schulden stabilisieren oder reduzieren können, was in 70% der Fälle auch positive Auswirkungen auf das geistige und emotionale Wohlbefinden hatte. Die Organisation hat zudem die Einführung eines „Help to Repay“-Programms gefordert, das Menschen in Energiekostenschulden durch Rückzahlungsanpassungen und Schuldenerlass unterstützen soll. Steve Vaid, Geschäftsführer der Money Advice Trust, unterstreicht: „Zu viele Menschen gehen mit Geldsorgen in den Winter und kürzen bei den allernötigsten Dingen, wie etwa weniger Duschen oder Bäder, einfach um dem Rechnungskampf standzuhalten.“