Die Windenergiebranche gerät ins Wanken: Nach den jüngsten Äußerungen des designierten US-Präsidenten Donald Trump erlebten europäische Windenergie-Aktien einen herben Rückschlag. Trump erklärte in einem Pressegespräch in seinem Resort in Florida, dass während seiner Präsidentschaft keine neuen Windkraftanlagen gebaut werden sollen. Dies schürt Unsicherheiten über die Zukunft des US-Windmarkts, dem zweitgrößten der Welt nach China, und bewegt Anleger dazu, ihre Aktien zu verkaufen.
Die Aktien der größten Offshore-Windkraftentwickler der Welt, darunter die dänische Orsted und die deutsche RWE, sowie die Turbinenhersteller Siemens Energy, Nordex und Vestas, verzeichneten Kursverluste zwischen 2,4 % und 7,4 %. Die drastischen Worte Trumps, der Windkraft eine Katastrophe nannte, belasten das Vertrauen in die Branche, die bereits in seiner ersten Amtszeit unter Druck geraten war.
Experten wie Douglas Lindahl von DNB Markets zeigen sich unsicher über die Durchsetzbarkeit von Trumps Plänen, vor allem angesichts der Bedeutung der Windkraft für große republikanisch geprägte Bundesstaaten wie Texas. Zusätzlich kritisierte Trump die Initiativen der Regierung unter Präsident Joe Biden zur Förderung grüner Technologien, die im Rahmen des Inflation Reduction Acts bedeutende Wachstumschancen für die Sektoren Solar, Wind und Wasserstoff geschaffen hatten.
Unternehmen reagieren bereits: Einige haben Expansionspläne überdacht oder verschoben. Siemens Energy, der weltweit größte Hersteller von Offshore-Windkraftanlagen, betonte die Vielfalt seines Portfolios und sieht den größten Marktfokus in Europa. Trotz des politischen Gegenwinds zeigt sich der Konzern insgesamt robust, wobei der europäische Markt weiterhin als stabiler Anker gilt.