15. November, 2024

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Windkraft als Stabilitätsfaktor: Strompreise trotzen klirrender Kälte in Europa

Windkraft als Stabilitätsfaktor: Strompreise trotzen klirrender Kälte in Europa

Die bevorstehende Kältewelle im Nordwesten Europas birgt Überraschungen, denn trotz eisiger Temperaturen und Schneefall bleiben die Strompreise stabil. Dank eines Anstiegs in der Stromerzeugung durch Windkraft bleibt der Preisdruck gering, obwohl der Energieverbrauch typischerweise in die Höhe schießen würde.

Der Wetterdienst des Vereinigten Königreichs, das Met Office, hat eine Wetterwarnung für Schnee und Eis in Schottland am Sonntag veröffentlicht, die sich am Montag auf Nordengland ausweitet. Ähnliche Warnungen gelten bereits für Teile Süddeutschlands seit Freitag. Rebekah Hicks, stellvertretende Chefmeteorologin beim Met Office, erklärt, dass der Zustrom von arktischer Luft die Temperaturen dramatisch sinken lässt und in den nördlichen Höhenlagen sogar Schneefall erwartet wird.

Trotz der voraussichtlich deutlich unter den Durchschnittswerten liegenden Temperaturen stabilisiert die gesteigerte Produktion von Windenergie die Strompreise. Großbritannien könnte bis Mitte nächster Woche eine Windkraftspitze von 16.963 Megawatt erreichen. In Deutschland wird für kommenden Donnerstag ein neuer Rekord mit 63.211 Megawatt prognostiziert, womit das bisherige Hoch aus dem letzten Dezember übertroffen wird.

Im Zuge dieser Entwicklungen fiel der deutsche Strompreis für die kommende Woche um 7,2 % auf 89,50 Euro pro Megawattstunde. Die Preise in Großbritannien und Frankreich blieben mit 96 Euro pro Megawattstunde und 103 Euro pro Megawattstunde hingegen nahezu unverändert. Vor dem Hintergrund sinkender Windkraftproduktion waren die Preise diesen Monat zuvor auf dem höchsten Stand seit der Energiekrise.