Die Wiener Börse konnte ihre positive Serie weiterführen, als sich der ATX, der heimische Leitindex, am Donnerstag mit einem Plus von 0,30 Prozent auf 3.637,52 Punkte in den Handel verabschiedete. Dies markiert den fünften Gewinner-Tag in den letzten sechs Handelssitzungen, obwohl die Aktienmärkte in Europa nur geringe Veränderungen zeigten. Die Europäische Zentralbank nahm eine erneute Zinssenkung vor, die vierte in diesem Jahr, als Reaktion auf die anhaltenden Konjunktursorgen innerhalb des Euroraums. Volkswirte erwarten, dass die EZB auch im kommenden Jahr die Zinsen weiter senken könnte, um die potenziellen Auswirkungen globaler Handelskonflikte, wie derjenige mit den USA unter Präsident Donald Trump, abzufedern. Der Einlagenzins, der als Marktrichtlinie gilt, wurde auf 3,0 Prozent gesenkt, was für Geschäftsbanken relevant ist. Besondere Aufmerksamkeit erregte in Wien der Energieriese OMV, der überraschend seinen langfristigen Gasliefervertrag mit Gazprom kündigte und damit seine letzten Geschäftsbeziehungen in Russland auflöste. Der Aktienkurs von OMV sank jedoch um 0,3 Prozent. UBM-Anteile konnten um eindrucksvolle 3,9 Prozent zulegen, getrieben durch positive Analysteneinschätzungen, die das Kaufvotum 'Buy' bestätigten und das Kursziel stabil bei 28,0 Euro hielten. Trotzdem senkte Raiffeisen Research ihr Kursziel von 25 auf 24 Euro. Parallel dazu konnte der Flughafen Wien einen Anstieg der Passagierzahlen um 7,4 Prozent im November bekanntgeben, während die Aktie mit einem kleinen Minus abschloss. Die Banken Erste Group und Raiffeisen Bank International feierten ebenfalls Erfolge mit Zuwächsen von 2,7 und 1,1 Prozent, wohingegen Bawag leicht um 0,9 Prozent fiel, aber angesichts eines Jahresgewinns von rund 65 Prozent weiterhin positiv bewertet wird. Schließlich stieg die UNIQA-Aktie um 0,7 Prozent, dank eines optimistischen Ausblicks, der bereits am Vortag für Auftrieb gesorgt hatte.