Der Wiener Aktienmarkt konnte am Mittwoch erneut Optimismus versprühen und schloss mit einem kräftigen Plus. Der Leitindex ATX stieg um stolze 0,73 Prozent auf 3.964,90 Punkte und folgte damit dem überwiegenden Aufwärtstrend an den europäischen Börsen. Internationale Verunsicherung durch unerwartet hohe US-Inflationszahlen erwies sich als nur kurzfristiger Dämpfer.
Im Fokus standen in Wien die aktuellen Geschäftszahlen von Voestalpine, DO&CO, Telekom Austria und EuroTeleSites. Zudem sorgte die Deutsche Bank mit neuen Kurszielen für die BAWAG-Aktie für Gesprächsstoff. Die ins Stocken geratenen Koalitionsverhandlungen zwischen FPÖ und ÖVP ließen die Aktienkurse hingegen kalt.
Voestalpine erlebte nach der Vorlage neuer Ergebnisse zunächst einen Rückgang, schaffte jedoch kurz vor Handelsschluss den Sprung in die Gewinnzone mit einem leichten Plus von 0,2 Prozent. Der traditionsreiche Stahlkonzern kämpft derzeit mit der schwachen deutschen Konjunktur und einer angeschlagenen Automobilindustrie, was sich in einem stark geschrumpften Gewinn niederschlug. Analysten der Erste Group zeigten sich enttäuscht angesichts der unter den Erwartungen liegenden Zahlen.
Ganz anders präsentierte sich DO&CO, dessen Aktien um bemerkenswerte 2,9 Prozent zulegten. Der Wiener Caterer verzeichnete in den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres 2024/25 überragende Ergebnisse, die sogar die optimistischen Prognosen der Erste Group übertrafen.
Telekom Austria erfreute sich eines Kurszuwachses von 3,8 Prozent, trotz eines leicht rückläufigen Nettoergebnisses. Die erfreulichen Quartalszahlen fielen besser aus als von Analysten angenommen. EuroTeleSites konnte sogar um 4,3 Prozent steigern, gestützt durch gestiegene Umsätze im laufenden Jahr, die ebenfalls über den Erwartungen lagen.
Auch die BAWAG-Aktie verzeichnete mit einem Plus von 3,4 Prozent einen soliden Anstieg, nachdem die Deutsche Bank ihr Kursziel deutlich anpasste. Erste Group und Raiffeisen Bank International verzeichneten ebenso Kursgewinne, während der Energiesektor mit Verlusten bei Verbund und EVN zu kämpfen hatte.