Der Start in die Handelswoche war für den Wiener Aktienmarkt wenig erfreulich. Der Leitindex ATX musste einen Rückgang von 2,12 Prozent verkraften und beendete den Tag bei 4.199,98 Punkten. Auch der ATX Prime zeigte sich schwach und verlor 2,29 Prozent, was einen Schlussstand von 2.108 Punkten zur Folge hatte. Grund für diese Unsicherheit sind die derzeitigen Entwicklungen in der US-Zollpolitik und Konjunkturindikatoren aus den Vereinigten Staaten, die bei den Anlegern für Zurückhaltung sorgen.
Nachdem in der Vorwoche noch ein 500-Milliarden-Euro-Investitionspaket der künftigen deutschen Regierungsparteien Union und SPD den Kapitalmarkt positiv beeinflusst hatte, drängen sich nun Zweifel an der Zustimmung der Grünen auf. Diese wollen bei den erforderlichen Grundgesetzänderungen nicht mitwirken. Trotz dieser politischen Unsicherheiten zeigten die jüngsten Wirtschaftsdaten einen Anstieg der Produktion deutscher Unternehmen zu Beginn des Jahres, was die Anleger stimmungsaufhellend zur Kenntnis nahmen. Der Sentix-Konjunkturindex für die Eurozone stieg im März um 9,8 Punkte auf nunmehr minus 2,9 Punkte.
Unternehmensspezifische Nachrichten aus Wien blieben weitgehend aus. Dennoch gaben Analysten der Deutschen Bank ein positives Signal für die Bawag ab, indem sie das Kursziel von 106,0 auf 111,0 Euro anhoben und die Kaufempfehlung 'Buy' bestätigten. Jedoch schloss die Aktie der Bawag mit einem Verlust von 6,9 Prozent bei 94,05 Euro. Insgesamt schwächelte der Bankensektor europaweit, was sich auch auf die Aktien der Erste Group und Raiffeisen Bank International, die um 3,7 beziehungsweise 2,6 Prozent nachgaben, auswirkte.
Eine erfreuliche Ausnahme bildeten die Aktien der Verbund, die um 1,3 Prozent zulegten. Am unteren Ende der Skala befanden sich hingegen die Anteile von Strabag, die um 6,8 Prozent nachgaben, trotz eines positiven Trends in der Vorwoche. Der Bewertung der Wertpapierexperten der Baader Bank folgend, wurde das Kursziel für Semperit auf 23 Euro erhöht, wobei die Kaufempfehlung 'Buy' beibehalten wurde. Der Kurs der Semperit-Aktien stieg daraufhin leicht um 0,7 Prozent und landete bei 14,50 Euro.