Die Wiener Börse präsentierte sich am Donnerstag von ihrer freundlichen Seite, und der ATX kletterte um 0,86 Prozent auf 3.712,04 Punkte. Der breiter gefasste ATX Prime konnte ebenfalls um 0,87 Prozent auf 1.855,96 Zähler zulegen. Auch das europäische Marktumfeld zeigte sich in guter Stimmung.
Der Handelstag verlief weitgehend ruhig, was nicht zuletzt an den geschlossenen Börsen in den USA aufgrund eines Feiertags lag. Die Marktteilnehmer richteten ihre Aufmerksamkeit bereits auf den anstehenden Arbeitsmarktbericht aus den Vereinigten Staaten, der am Freitag veröffentlicht wird.
Für Aufmerksamkeit sorgte unternehmensseitig die Nachricht, dass die Bawag das deutsche Privatkundengeschäft der britischen Großbank Barclays übernimmt. Dieser Zukauf soll die Präsenz der Bawag in Österreich, Deutschland, der Schweiz sowie den Niederlanden stärken und bis 2027 einen Ergebnisschub von über 100 Millionen Euro pro Jahr vor Steuern bringen. Die Aktie der Bawag schoss daraufhin um 3,1 Prozent nach oben und führte die Gewinnerliste im ATX an.
Auch andere Banktitel konnten zulegen: Die Aktien der Raiffeisen Bank International stiegen um 1,9 Prozent, während die Erste Group einen Zuwachs von 0,5 Prozent verzeichnete. Am anderen Ende der Skala fiel AT&S mit einem Minus von 2,1 Prozent auf, nachdem der Leiterplattenhersteller auf der Hauptversammlung beschlossen hatte, für das Geschäftsjahr 2023/24 keine Dividende auszuschütten. Zudem plant das Unternehmen, 1.000 Arbeitsplätze abzubauen, nachdem es im letzten Geschäftsjahr rote Zahlen geschrieben hatte.
Der Baukonzern Strabag meldete Erfolge aus Slowenien, wo er drei Projekte im Gesamtwert von 98 Millionen Euro gewinnen konnte. Die Aktie reagierte positiv und stieg um 0,8 Prozent. Die Papiere von Zumtobel erholten sich um 1,6 Prozent und machten die Verluste des Vortages wieder wett. Auch der Leuchtenhersteller hatte zuvor Einbußen bei Gewinn und Umsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr 2024/25 gemeldet.
Positiv notierten auch die Titel von Verbund mit einem Plus von 1,7 Prozent sowie DO&CO, die um 1,1 Prozent zulegten. Dagegen stand bei Mayr-Melnhof ein Minus von 1,4 Prozent zu Buche, während die Aktien von Lenzing um 0,6 Prozent nachgaben.